MACHETE KILLS The Knarz is back Robert Rodriguez macht schon wieder absichtlich einen schlechten Film Alles begann mit einem Trailer. Zu dem Rodriguez / Tarantino-"Grindhouse"-Projekt, einem Doppelprogramm mit bunten und gewalttätigen B-Film-Hommagen, steuerte Robert Rodriguez einen Fake-Trailer bei, der Danny Trejo als "Machete" in seinem nächsten großen Film vorstellte. Der Trailer wurde berühmter als das Hautprogramm und Rodriguez drehte Machete tatsächlich. Die Fans von Splatter und Action mit Därmen waren begeistert. Und inzwischen fängt Machete 2: Machete Kills tatsächlich mit einem Trailer für das Ende der Trilogie an: "Machete ... in Space". Angeblich mit Justin Bieber als Kugelfang und Leonardo Di Caprio als maskiertem Weltraumfinsterling. Eine Text-Einblendung informiert uns allerdings, die Rollen könnten noch umbesetzt werden. Möglicherweise, weil Machete Kills in den USA an den Kinokassen fürchterlich einbrach. Überhaupt sind die Texteinblendungen das Lustigste. Wenn Machete, das knurrige Narbengesicht, gleich von seiner ersten Kontaktfrau auf seiner neuen, tödlichen Mission auf die Besetzungscouch gezerrt wird, fordert uns ein Insert auf, die 3D-Brillen aufzusetzen. Es folgt aber nur ein bisschen unerkennbarer Sex mit Farbschlieren. Ansonsten murmelt und massakriert sich Machete durch hanebüchene Story-Twists und von einem Gaststar zum Nächsten. Jessica Alba wird schon nach ein paar Minuten aus dem Film geschossen, Charlie Sheen mimt als Carlos Estevez den US-Präsidenten, Mel Gibson macht den verrückten Wissenschaftler, Lady Gaga eine Killerin, und natürlich sind auch Freunde und Verwandte des Regisseurs dabei (Antonio Banderas und Michelle Rodriguez). Was genau passiert, ist allerdings nebensächlich, logisch ist fast gar nichts, selbstironisch gemeint fast alles. Etwa ein Fiesling mit Persönlichkeitsspaltung, der sich mal als Bandenboss den Auslöser für eine Atombombe ins eigene Herz einsetzen lässt, und dann wieder als Volksheld mit Gedächtnislücken skrupulös wird. Oder die Übersteigerungen der typischen Machete-Momente: Jetzt knarzt er "Machete twittert nicht" und lässt ein Schlachtopfer sich am eigenen Darm in einen Hubschrauber-Rotor wickeln. Bad Taste, wo man hinguckt. Ein Fest für Freunde des frühen James Bond und des Schieß-BHs. Noch offen ist, wie viele überschießende Effekte die deutsche "ab 16"-Version überleben lässt. Man muss nicht wirklich jeden halbierten Komparsen in Großaufnahme sehen, aber abgeschlagene Köpfe gehören einfach zu dieser Sorte Halloween-Kino. Wenn auch sicher nicht ins Weihnachtsprogramm. Wing USA 2013. R: Robert Rodriguez B: Kyle Ward, Robert & Marcel Rodriguez K: Robert Rodriguez D: Danny Trejo, Mel Gibson, Demián Bechir, Amber Heard, Michelle Rodriguez, Carlos Estevez, Antonio Banderas, Lady Gaga, Cuba Gooding Jr. 107 Min.
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