LOST KILLERS Kiez & Hoffnung
Gemütliches Elend im Rotlichtmilieu Eine Mischung aus Lakonie und Trotteligkeit durchzieht Lost Killers , der seine melancholische Geschichte um fünf illegale Einwanderer in Deutschland mit gemütlicher Wärme erzählt. Sie alle haben ihrer Heimat in einem piefigen Rotlichtbezirk gefunden. Hier geht es rauh, aber herzlich zu. Ein provinzielle Stätte der abgetauchten Randexistenzen, die sich in ihrer Nische ein Auskommen geschaffen haben. Der Georgier und sein kroatischer Freund versuchen sich in ihrer Not als coole Auftragskiller, während ihre kubanische Begleiterin einfach darauf wartet, dass sie jemand heiratet. Dann tauchen da noch eine vietnamesische Prostituierte auf, die wegen ihrer fauligen Zähne nicht so gefragt ist und miese Jobs erledigen muss, und ein Haitianer, der sich in sie verliebt. Die Fünf haben nicht gerade ihre Traumexistenz in Deutschland gefunden. Ihr Dasein gleicht einem entrückten Traum, der weder besondere Höhepunkte noch extreme Tiefpunkte bereit hält. Die zwei Möchtegernkiller sind viel zu trottelig, so dass ihre mehrfachen Versuche, das Geschäft zu erledigen, in sympathischen Aktionen des Versagens enden. Dennoch muß man nie befürchtgen, als könnten sie endgütlig den Boden unter den Füßen verlieren. Auch brenzlige Situationen, wie eine Auseinandersetzung der Prostituierten mit ihrem Luden, enden in einem Gewinn an Respekt. Es ist Teil der Botschaft, dass wer sich seine Menschlichkeit bewahrt, nie wirklichen Schaden erleiden wird. Schön, das zu glauben.
Stefan Dabrock
BRD 2000. R & B: Dito Tsintsadze. K: Benedict Neuenfels. D: Nicole Seelig, Misel Maticevic, Lasha Bakradze
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