London Boulevard Gangster, Gauner und Ganoven Colin Farrell will ein Guter werden. (Dann sollte er aufhören, in solchen Filmen mitzuspielen) Mitchel ist frisch aus dem Knast und sucht Arbeit. Kumpel Billy besorgt ihm eine Bleibe und einen Job als als Geldeintreiber. Aber Mitchel will eigentlich ehrlich werden und gerät so an den scheuen Filmstar Charlotte. Charlotte hat genug vom Filmbusiness und malt nur noch, abgeschirmt und von Paparazzi belästigt wie einst Greta Garbo. Mitchel wird ihr Leibwächter, und zwischen den beiden... Wer jetzt nicht weiß, wie's weitergeht, war noch nie im Kino. William Monahan hat die überschaubare Geschichte seines eigenen Drehbuches zwar optisch arg aufgemotzt (wofür der vorzügliche Kameramann Chris Menges zuständig war), was aber nichts daran ändert, dass Monahans Regiedebüt eine taube Nuss ist. Colin Farrell und Keira Knightley, die beiden Hauptdarsteller, halten ihre ausdruckslosen Gesichter bis zur Grenze der Arbeitsverweigerung in immer neue falsche Bildausschnitte und Schnittfolgen, gucken traurig (also meistens leer) und laufen dabei Gefahr, von der Riege der vorzüglichen Nebendarsteller an die Wand gespielt zu werden. David Thelis, Ben Chaplin, Ray Winstone und der sowieso immer besser werdende Eddie Marsan chargieren bis an die Grenze zur Albernheit und geben dem todernst existentialistisch auftretenden Drama um Verrat, Liebe und Gewalt einen leicht wahnsinnigen Anstrich. Ansonsten murksen sich alle schön der Reihe nach ab, erhalten wir einen Blick auf die Welt der Schlechtigkeiten und wundern uns bei jeder neuen Szene, dass da wirklich noch ein Klischee war, das bisher nicht bedient worden war. Etwa dass der fiese Gangsterboss in seiner Kindheit missbraucht wurde und deshalb gerne Kerle vergewaltigt. Durch sowas muss man durch. Thomas Friedrich USA/UK 2010 R & B: William Monahan K: Chris Menges D: Colin Farrell, Keira Knightley, Eddie Marsan, Ray Winstone
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