LEGION

Engel im Endkampf

Ein schlecht geklauter Horrorfilm

Am nächsten Freitag ist Weltuntergang. Gott schickt haufenweise Fliegen, verwandelt alle Menschen in Zombies und zwingt sie, sich auch so zu benehmen: Beinahe 1:1 übernimmt Regie-Neuling Scott Stewart Passagen aus Romeros Erstlings-Zombie und lässt tumbe zweibeinige Fleischfresser eine Tankstelle in der Wüste belagern. Dort soll nämlich ein Kind geboren werden, und wie so oft und wie so oft ohne Begründung kann die Existenz dieses Kindes die Welt retten. Damit die Eingeschlossenen (angeführt von Dennis "Ich spiele nur noch in Scheißfilmen mit" Quaid) eine Chance haben, hilft ihnen der Erzengel Michael dabei. Der hat sich, gleich in einer der ersten Szenen, blutig die Flügel gestutzt, um den Menschen näher zu sein. Den Endkampf mit Kollege Gabriel wird er später mit einer Maschinenpistole austragen.

Dabei verwundert nicht, dass Debutanten wie Stewart und sein Drehbuchautor Peter Schink die Geschichte der Popkultur rauf und runter plündern, sondern wie schlecht sie das machen. Jedes Bildzitat, jede Entwicklung ist vorhersehbar - bis auf den völlig blödsinnigen Schluss. In der Wüstentankstelle warten das übliche Personal (hysterische Zicke, hohler Gatte, guter Neger, naiver Sohn) auf die genreübliche Dezimierung, ohne dabei auch nur ansatzweise Dialoge abzuliefern, die ihre Figuren erklären oder den Film voranbringen würden. So ist Legion vor allem doof und blutig.

Thomas Friedrich

USA 2009 R: Scott Stewart B: Scott Stewart, Peter Schink K: John Lindley D: Paul Bettany, Lucas Black, Adrienne Palicki, Dennis Quaid, Charles S. Dutton