KOPF ODER ZAHL Wie im richtigen Leben Ein Fall fürs Phrasenschwein. Wenn du von der Straße kommst, ist es egal, ob Kopf oder Zahl. Die Entscheidung ist immer die falsche." Mit derart markigen Weisheiten geht der deutsche Thriller Kopf oder Zahl an den Start. Der Film präsentiert reichlich liderliche Frauen, böse Buben und noch bösere Bullen. Das Leben in der Berliner Unterwelt ist halt hart, die Sprüche sind cool. Zumindest sollen sie es sein. Am Ende eines turbulenten Tages soll eine Münze über das Schicksal eines Jungen entscheiden. Bei "Kopf" muss er sterben. Bei "Zahl" bleibt er am Leben. Wie konnte es nur so weit kommen? Um diese Frage zu klären braucht es den Rückblick auf das Leben von immerhin zwölf Menschen, die immerzu mit Drogen, Prostitution und mörderischer Gewalt konfrontiert werden. Schlussendlich, zum großen Finale, sind alle um eine Erkenntnis reicher: Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne macht. Das klingt nicht einmal spannend und ist es auch nicht. Das Drehbuch ist geradezu haarsträubend. In dieser Unterwelt wirkt alles gestellt. So bekommt der Zuschauer beispielsweise eine rassistische Fernsehmoderatorin vorgesetzt, die mit einem schwulen Asylbewerber zusammenlebt, der sie wiederum bloß für die deutsche Staatsbürgerschaft ausnutzt. Nicht nur diese Storyline erscheint extrem konstruiert. Hinzu kommt, dass kurioserweise eine tote Mutter die ganze Sause erzählt. Sie macht sich Sorgen um ihren Sohn, dem in der Anfangsszene die Knarre an den Kopf gesetzt wird. Nun sucht sie händeringend nach einem Menschen, der ihren Liebling retten kann. Aus dem Reich der Toten gestaltet sich dieses Vorhaben natürlich schwierig. Daher beschränkt sich die Erzählerin vorwiegend darauf, mit Plattitüden um sich zu schmeißen. So erfährt der Zuschauer, dass man am Ende immer alleine ist. Schlimstenfalls mit einem deutschen Film. Neben den harten Kerlen gibt es natürlich auch ein paar Frauen. Unter anderem dürfen Jana Pallaske und die ehemalige GZSZ-Blondine Saskia Valencia mitspielen, vorwiegend um ihre blanken Busen in die Kamera zu halten. Jenny Elvers-Elbertzhagen ist als blinde Hure ebenfalls mit an Bord. Sie bleibt allerdings angezogen. In Kopf oder Zahl ist eben nichts wie im richtigen Leben. Oliver Zimmermann D 2007 R: Benjamin Eicher, Timo Joh. Mayer B: Michael Glashauer, Timo Joh. Mayer, Benjamin Eicher, Marcus Stotz K: Marcus Stotz D: Ralf Richter, Heinz Hoenig, Mark Keller, Jana Pallaske
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