Kochen ist Chefsache Sie folgten dem Stern Eine Küchenkomödie mit einem wirklich harten Kerl Dass harte Kerle wie Jean Reno (Leon der Profi, Die purpurnen Flüsse) auch zur Komödie taugen, zeigt er erneut in Kochen ist Chefsache. Reno darf wieder mal ordentlich verlebt aussehen und nur in Ausnahmefällen lächeln, denn er spielt den berühmten Drei-Sterne-Koch Alexandre Lagarde, der sein Leben allein der Küchenkarriere verschrieben hat und kurz davor steht, einen Stern und damit auch seinen Job in einem angesehenen Gourmet-Restaurant zu verlieren. Der Besitzer will das traditionsreiche Lokal in einen Schicki-Micki-Laden verwandeln, in dem die französische Kochkunst durch moderne Molekularküche ersetzt wird. Dem kriselnden Küchenchef wird der begabte, aber vollkommen erfolglose Koch Jacky Bonnot (Michaël Youn) zur Seite gestellt, den Legarde in einem Altersheim entdeckt, wo er eigentlich als Maler die Fassade streichen soll, aber lieber den Köchen dort ein wenig Nachhilfe am Herd erteilt. Youn ist in Frankreich ein bekannter Komiker, der mit grundsympathischer Aura und viel Körpereinsatz eine solide Fangemeinde aufgebaut hat. Reno bietet da mit seinem reduzierten Stil die optimale komödiantische Ergänzung. Weitgehend überraschungsfrei, aber angenehm unterhaltsam, plätschert das Lustspiel dahin, während das ungleiche Gourmetpaar die kulinarische Genusskultur vor der Kommerzialisierung zu retten versucht. Dabei schreckt Regisseur Cohen auch vor burlesken Elementen nicht zurück, etwa wenn er seine Helden als japanisches Ehepaar die Konkurrenz ausspionieren lässt. Besonders schön wird der Trend zur Molekularküche aufs Korn genommen, wo Restaurants in Chemielabore verwandelt und gallertartige Speisen in futuristischem Ambiente gereicht werden. Martin Schwickert Comme un Chef F 2012 R: Daniel Cohen B: Daniel Cohen, Olivier Dazard K: Robert Fraisse D: Jean Reno, Michaël Youn, Raphaëlle Agogué
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