Andy (Steve Carell) hat mit seinem bubimäßigen Seitenscheitel nicht gerade den Sex-Appeal eines Sean Connery, und auch seine Actionfigurensammlung dürfte so manche Frau abtörnen; generell handelt es sich bei ihm jedoch um einen netten, schüchternen, adretten Typen, der doch irgendwann mal ein nettes, schüchternes und wahrscheinlich übergewichtiges Mädchen hätte abbekommen müssen.
Genau das denken auch Andys Kollegen, als sie bei einem nächtlichen Pokerspiel die Wahrheit über ihn herausfinden: Andy ist Jungfrau. Flugs machen sie sich ans Werk und jagen ihren sexuell minderbemittelten Freund in eine peinliche Situation nach der anderen.
Gemessen an dieser Ausgangssituation braucht man wenig Fantasie, um den weiteren Plot von Jungfrau (40), männlich, sucht... vorherzusagen.
Was allerdings bei der von Hauptdarsteller Steve Carell (Bruce Allmächtig) erdachten Komödie überrascht, sind einige zarte Töne, mit denen auf die weniger witzigen Aspekte von Andys Dilemma angespielt wird.
Zwar bietet der Film durchaus ein gutes Arsenal an Witzen über Morgenlatten, Masturbation und Körperfunktionen; in Szenen wie der, in der ein verliebter Andy verzweifelt versucht, seine Unerfahrenheit vor seiner Angebeteten zu verbergen, glaubt man jedoch, in einer eher zarten, romantischen Komödie zu sitzen.
Viel davon liegt an dem ehemaligen Daily Show-Komiker Carell, dessen Leinwandpersönlichkeit sowohl Spott als auch ernst gemeinte Empathie auf sich zieht, dessen Charakter aber nie zur Karikatur oder zum tragischen Figürchen verkommt.
Bei Jungfrau (40), männlich, sucht... handelt um einen erstaunlich gut geschriebenen, gut besetzten Film, der aber leider daran krankt, dass er ein emotional zu weites Feld beackert und zwischen (durchaus sitzenden) Brüllern und rührenden Momenten zuviel Füllstoff zulässt.