Jackpot Tippbrüder Eine schwarze norwegische Krimikomödie Im Stripclub "Pink Heaven" hat eine wilde Schießerei stattgefunden, bei der es acht Tote gab. Als Oskar blutverschmiert und mit einem Gewehr in der Hand unter einer Frauenleiche hervorkriecht, fragt ihn Kommissar Sol›r:"Ging es um Drogen?" "Nein, Fußballtoto", antwortet Oskar, der sich nur bruchstückhaft erinnern kann. Eigentlich arbeitet Oskar in einer Fabrik, die Kunststoff recycelt und daraus Plastiktannen herstellt. Er beschäftigt lauter Ex-Knackis, um ihnen bei der Resozialisierung zu helfen. Drei von denen, Billy, Thor und Dan, haben ihn dazu gebracht, bei ihrer Tippgemeinschaft mitzumachen. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit liegen sie bei all ihren Tipps richtig und räumen so den Hauptgewinn von 1,7 Millionen Kronen ab. Die Freude ist groß, aber nur kurz. Denn als Oskar vom Bierholen für die spontane Party wiederkommt, liegt Dan tot im Bad. Von nun an geht es nicht mehr darum, was man mit dem Geld anfangen will, sondern wie man die Leiche unauffällig loswird. Nach dem viel gelobten Thriller Headhunters kommt mit Jackpot eine weitere Verfilmung einer Geschichte des norwegischen Krimiautors Jo Nesb› in die Kinos. Mögen sie auch in verschiedenen Milieus spielen, so haben beide Filme doch unverkennbar die gleiche Freude an absurden Details, überraschenden Wendungen und makabrem Humor. Ausgehend von dem Verhör entwickelt sich in Rückblenden eine zunehmend wildere und blutige Geschichte, wo eins immer zum anderen führt. Oskar gerät eigentlich ohne eigenes Verschulden in eine Situation, die sich beständig verschlimmert. Wie schafft man eine Leiche unauffällig aus der Wohnung, wenn es keinen Hinterausgang gibt und der Vermieter alles mitkriegt, was im Treppenhaus passiert? Und was macht man danach mit ihr? Kaum scheint ein Ausweg gefunden zu sein geht schon wieder irgendwas schief und sei es nur, dass man vergessen hat, dass Winter ist und damit der Boden gefroren ist. Egal ob subtil, makaber oder vulgär derbe, stets ist das Treiben der schrumpfenden Tippgemeinschaft ziemlich komisch. Olaf Kieser Arme Riddere NOR 2011 R & B: Magnus Martens K: Trond H›ines D: Kyrre Hellum, Mads Qusdal, Henrik Mestad, Arthur Berning
|