INSIDE MAN
Solide Spannung Spike Lee dreht einfach nur einen guten Thriller
Vor kurzem habe ich verschiedene Abläufe geplant und in die Tat umgesetzt, um den perfekten Bankraub zu begehen", erklärt Dalton Russell (Clive Owen) zu Beginn von Inside Man und sagt auch gleich darauf warum: "Weil ich es kann."
Eine solche Vorlage lässt die Erwartungshaltung des Zuschauers in die Höhe schnellen - ein ziemliches Risiko, wenn man bedenkt, wie vielen perfekten Verbrechen wir im Laufe der Jahre beiwohnen durften. Dass es Spike Lee (Malcolm X, 25 Stunden, Do the Right Thing) gelungen ist, daraus einen wirklich spannenden Film zu machen, ist wohl die größte Überraschung dieses Thrillers.
Dabei beginnt alles relativ typisch: Bewaffnete Männer dringen als Handwerker verkleidet in eine Bank nahe der Wall Street ein und nehmen Personal und Kunden als Geiseln. Als die Polizei eintrifft, verschanzen sich die Gangster, und es liegt nun an Detective Keith Frazier (Denzel Washington), sie zum Aufgeben zu bewegen. Als dann der Gründer der Bank (Christopher Plummer) und eine mysteriöse Geschäftsfrau (Jodie Foster) am Tatort auftauchen und mehr Interesse an den Details der Verhandlungen zeigen, als in einer solchen Situation angebracht wäre, schwant auch Frazier, dass es hier um mehr gehen muss als die in der Bank gelagerten Millionen.
Inside Man ist ein packend inszenierter, intelligenter Thriller, für den Spike Lee seinen sonst üblichen moralischen Zeigefinger in der Hosentasche gelassen hat.
Karsten Kastelan
USA 2006 R: Spike Lee. B: Russell Gewirtz. K: Matthew Libatique. D: Denzel Washington, Clive Owen, Jodie Foster, Christopher Plummer, Willem Dafoe
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