IN JEDER SEKUNDE

Liebe ohne Sinn

Ein deutscher Debutfilm über ein einfaches Gefühl

Den Nervenarzt Dr. Frick plagen Sorgen. Seine Tochter leidet an einer unheilbaren Erbkrankheit und seine Gattin kommt mit der beklemmenden Situation immer schlechter zurecht. Um sein Privatleben auszublenden, stürzt sich Hans zunehmend in die Arbeit. Bis er die attraktive Luisa kennenlernt und sich in sie verliebt.

Die junge Schallplattenverkäuferin Sarah sehnt sich ebenfalls nach einer neuen Liebe. Sie hat gerade eine chaotische Beziehung hinter sich, als sie dem bodenständigen Fotografen Ben (Ronald Zehrfeld) begegnet.

Das Drehbuch schickt sechs Personen auf die Suche nach Glück und Liebe. Im Vordergrund stehen der gestandene Doktor Hans Frick und die junge Sarah, die sich beide auf ihre ganz persönliche Weise nach Harmonie und einem Halt im Leben sehnen. Ansonsten berühren sich die Erzählstränge nicht. Sie spielen in unterschiedlichen Milieus und Altersklassen. Ganz am Ende kreuzen sich die Geschichten für einen kurzen Moment. Notwendig ist das nicht

Das gilt für den ganzen Film. Auch wenn Fehse im Grunde eine universelle Geschichte über das Leben und die Liebe schildert, bleiben seine Figuren beliebig, austauschbar und weltfremd. Da wohnen kaputte Randgestalten in hypermodernen Lofts und da entpuppen sich einfach gestrickte Abschleppwagenfahrer als verkannte Kulturgenies. Die zentralen Liebesgeschichten gleiten seicht und absehbar dahin, ohne dass irgendein Ende erkennbar wäre. Und wenn einem Drehbuchschreiber kein vernünftiges Ende einfällt, lässt er einfach ein paar Hauptfiguren sterben.

Oliver Zimmermann

D 2008 R: Jan Fehse B: Kristian Lyra K: Philipp Kirsamer D: Sebastian Koch, Barbara Auer, Mina Tander, Jenny Schily