House at the End of the Street Schöckerchen Jennifer Lawrence in ihrem ersten Horrofilm Jennifer Lawrence (Winter´s Bone, Die Tribute von Panem) ist ohne Frage eine hochtalentierte Schauspielerin. Bisher hat sie in den verschiedensten Genres bemerkenswerte und oft großartige Leistungen gezeigt, ganz egal ob es sich um ein Drama, Superhelden-Action oder SF handelte. House at the End of the Street ist ihr erster Ausflug ins Horrorfach. Elissa (Lawrence) zieht mit ihrer frisch geschiedenen Mutter Sarah (Elisabeth Shue) aus der Stadt in ein idyllisch gelegenes, bombastisches Anwesen in einer beschaulichen Kleinstadt. Das Haus war erstaunlich günstig zu haben, was nicht an der Immobilienkrise zu liegen scheint. Wie die Frauen auf der Willkommensparty der Nachbarn bald erfahren, ist der Grund für den Schnäppchenpreis blutig. Im Nachbarhaus, dem titelgebenden letzten der Straße, hat nämlich vor ein paar Jahren ein Mädchen seine Eltern umgebracht und ist dann spurlos verschwunden. Jetzt lebt dort einsam und allein ihr Bruder Ryan, der von allen gemieden wird. Natürlich macht Elissa bald dessen Bekanntschaft und ist von dem introvertierten Burschen schnell eingenommen. Klar, dass Mitschüler und Nachbarn über diese Beziehung tuscheln. Und auch Elissas Mutter sieht es gar nicht gerne. Wer aus so einer Familie stammt, der kann nicht gut für die Tochter sein. Damit liegt die Mutter nicht ganz falsch, Ryan verbirgt tatsächlich etwas. House at the End of the Street möchte Teenieromanze, Psychodrama und Horrorthriller miteinander kombinieren. Doch die Bestandteile wollen sich nicht recht zu einem funktionierenden Ganzen zusammenfügen. Am Ende kommt dann nur ein recht braves und dazu weitgehend vorhersehbares Teenieschöckerchen raus, in dem die Romanze die Thrillerhandlung oft ausbremst. Dazu wirkt die Inszenierung mit verschwommenen Rückblenden, auf cool getrimmten Zeitlupenaufnahmen und Wackelbildern stilistisch unausgegoren. Es gibt ein, zwei gelungene Storytwists, denen aber diverse wenig originelle gegenüber stehen. Lawrence ist mit ihrer Figur unterfordert. Thieriot dagegen wirkt überfordert. Bei der Darstellung seiner Figur beschränkt er sich zumeist auf larmoyantes Gucken. Da Lawrence und Shue nicht viel zu tun bekommen, dürfen sie den halben Film lang in Tank Tops herumlaufen, damit die Damen wenigstens gut und tough aussehen. Wenigstens rafft sich der Film am Ende zu einem zu langen, immerhin einigermaßen temporeichen Finale auf. Olaf Kieser USA/CDN 2012 R: Mark Tonderai B: David Loucka, Jonathan Mostow K: Miroslaw Baszak D: Jennifer Lawrence, Max Thieriot, Elisabeth Shue
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