THE HORSEMEN

Und wieder Apokalypse...

Grausam: Geschändete und gequälte Plastikpuppen (vom Zuschauer ganz zu schweigen...)

Es ist weniger erstaunlich, wo die ganzen schlechten Filme herkommen. Spannender ist die Frage: Wer bezahlt eigentlich für den Quatsch? Wer gibt Autoren wie Dave Callaham Geld, der vorher nur durch das "Drehbuch" zu Doom - Der Film auffällig wurde? Wer engagiert Jonas Akerlund als Regisseur, der seine Erfahrungen als Videoclipdreher für Metallica machen durfte? Und wie zum Henker überredet man dann zwei gute Schauspieler wie Dennis Quaid und Lou Taylor Pucci, in so einem öden Mist mitzuspielen?

Grundlage für den überschaubaren und überaus ekligen Plot ist mal wieder die Johannes-Offenbarung, der Dauerbrenner für einfallslose Drehbuchautoren. Dave Calaham präsentiert immerhin eine Neuheit: Ein Priester erklärt, die Johannes-Offenbarung sei ein Traum des Jesus-Jünger Johannes - das glaubt nicht mal der Papst nach drei Litern italienischem Meßwein.

Es hängen und liegen jederzeit viele Leichen und Leichenteile herum, und Dennis Quaid als verwitweter Cop muss mit zerknittertem Gesicht sich all die forensischen Details anhören, die das ganze so richtig widerlich machen und den Film kein bisschen voranbringen.

Das Drehbuch wird nach ungefähr 20 Minuten völlig blödsinnig (als sich eine Täterin, bis dahin völlig unverdächtig, offenbart), und am Ende lernen wir, dass wir netter zu unseren pubertierenden kleinen Monstern sein sollen, weil die uns sonst die Gedärme ausräumen.

Immerhin: Der ganze dumme Splatter-Thriller ist schön fotografiert. Kameramann Eric Broms hat leider nicht nur Chicago und die winterliche Atmosphäre gut eingefangen, in den Innenaufnahmen ist sein Blick so scharf, dass man ständig die Plastikpuppen erkennt, die da als Menschenersatz schwer geschändet wurden.

Thomas Friedrich

USA 2009 R: Jonas Akerlund. B: Dave Callaham K: Eric Broms D: Dennis Quaid, Ziyi Zhang, Lou Taylor Pucci, Clifton Collins jr