Bis zum Horizont, dann links Alte Flieger Eine böse Rentner-Komödie Natürlich beginnt für Sie mit dem Eintritt in unsere Seniorenresidenz ein vollkommen neuer Lebensabschnitt" merkt die verständnisvolle Leiterin an. "Der letzte", unterbricht Annegret Simon (Angelika Domröse) die Routine des Aufnahmegesprächs, "es beginnt keine neuer, sondern der letzte Lebensabschnitt". Für die meisten Bewohner ist hier in der Seniorenresidenz "Abendstern" Endstation. Annegrets Sohn geht mit Kind und Kegel als UNO-Mitarbeiter nach New York, und da wird die nicht mehr ganz so rüstige Mutter ins Alterheim abgeschoben. Der grantige Eckehardt Tiedgen (Otto Sander) hat hier längst alle Hoffnung fahren gelassen und flüchtet sich in einen verbitterten Zynismus, während sein neuer Zimmermitbewohner Willy Stronz (Ralf Wolter) seine gute Laune als Dauerprogramm durchspielt. Als die ganze illustre Seniorengesellschaft an Bord einer JU-52 zu einem halbstündigen Rundflug über Brandenburg ansetzt, schleicht sich Tiedgen ins Cockpit und bedroht den Piloten mit einer geklauten Polizeipistole. Dies sei eine Flugzeugentführung, führt der alte Mann aus, und sie würden jetzt alle zusammen mal schön ans Mittelmeer fliegen. Nach anfänglicher Skepsis freunden sich die meisten Mitreisenden mit dem kriminellen Gedanken an und blühen mit der mediterranen Perspektive vor Augen noch einmal gründlich auf. Man schaut den betagten Schauspielern gern bei der Arbeit zu. Otto Sander hält einen geradezu theatral bitterbösen Monolog über die Abgründe des Alterns, Angelika Domröse ist in ihrer wortkargen Rolle immer noch ein echter Hingucker. Martin Schwickert D 2012 R & B:Bernd Böhlich K: Florian Foest D: Otto Sander, Angelica Domröse, Ralf Wolter, Herbert Feuerstein, Tilo Prückner
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