Die menschlichen Balzrituale sind schwer zu durchschauen. Besonders in Amerika, wo eine streng chiffrierte Dating-Kultur den Prozess des Kennenlernens enorm verkompliziert. In Andy Tennants romantischer Komödie spielt Will Smith einen "Date-Doktor", der seine verliebten Klienten erfolgreich durch den Dschungel amouröser Erstbegegnungen führt.
Wie bei allen Profis liegt auch hier das Geheimnis in der soliden Recherche. Hitch eruiert für seine Kundschaft Eigenheiten und Vorlieben der Zielperson, inszeniert fingierte Unfallsituationen, in denen der Klient den Rehpinscher seiner Angebeteten vor dem vermeintlichen Verkehrstod rettet, und stellt für das erste Treffen einen fundierten Themen- und Verhaltenskatalog zusammen. Tennant zentriert seine überschaubare Story um zwei besonders aussichtslose Fälle: Der übergewichtige, tollpatschige Bürohengst Albert (Kevin James) versucht das Herz der hyperattraktiven Millionenerbin Allegra (Amber Valetta) zu erobern und stellt auch für einen Profi wie Hitch eine echte Herausforderung dar. Der andere Fall ist der Date-Doktor selbst, der - so will es das spießige Drehbuch - sein flatterhaftes Junggesellendasein aufgeben will, als er sich in die toughe Klatschkolumnistin Sara (Eva Mendes) verliebt. Es geht hin und her und her und hin. Tiefe Blicke, verhinderte Liebesgeständnisse und alles über den Haufen werfende Missverständnisse werden ordentlich aneinander gereiht, um den Weg zum doppelten Happy-End ein wenig kurvenreicher zu gestalten.
Hitch ist ein zutiefst braves romantisches Komödchen - zu brav für einen wie Will Smith. Dass sich hinter den flotten Sprüchen eigentlich ein sensibler Frauenversteher verbirgt, wird viel zu früh geklärt. Dumm nur, dass diese Seite der Figur einfach nicht zum selbstgefälligen Auftreten des Allround-Entertainers Smith passt. Ein wenig mehr Zynismus hätte der Figur ganz gut getan, hätte den Film von seiner öligen Biederkeit befreien können.