»HINTERHOLZ 8« Totalschaden
Ein Witz-Film aus Österreich auf deutschem Niveau Die Österreicher haben es mehrfach bewiesen: Vom schrägen Humor verstehen sie etwas. Sie schenkten uns Kottan, sie erfreuten uns mit Charms und Helden in Tirol und muteten uns Ulrich Seidl zu. Jetzt allerdings ist Schluß mit lustig. Kabarettist Roland Düringer knüppelt seinen Filmstaat niederträchtig auf das Niveau Deutschlands zurück und schmeißt mit Hinterholz 8 eine selten blöde Komödie auf den Markt. Auf den Trost, zu wissen, daß der österreichische Kommerzfilm auch nicht lustiger ist als der heimische, hätte ich gerne verzichtet. "Hinterholz 8" jedenfalls lautet die Adresse eines maroden Landhauses, das sich ein Ehepaar (besagter Düringer und Nina "ich spiele wie ich heiße" Proll) als neues Heim aufschwatzen läßt und nun zu sanieren beginnt. Im folgenden hagelt es Heimwerkerwitze, die sich gewaschen haben (sie waren nämlich so alt, daß sie Dreck angesetzt hatten. Hahaha! Dieser Kalauer nur als kleiner Vorgeschmack). Der Häuslebauer-Traum der Familie Krcal entwickelt sich immer mehr zum Desaster, das schließlich neben dem Haus auch die gesamte Familie in einen Trümmerhaufen verwandelt. Wollte Düringers Film ursprünglich in satirischer Form vermutlich auf Mißstände aufmerksam machen, so bietet das Endresultat eine Schwemme von Zufällen, die so wenig glaubwürdig wirken, wie Papa Krcals weltfremde und lebensunfähige Blödheit. Wenn er am Ende als Wrack in der Baugrube liegt, so geschieht ihm das ganz recht - Mitleid hatte ich nur mit mir selbst. Einziger Sympath im Film war Ex-Kottan Lukas Resetaris als gehässiger Architekt, der Papa Krcal Böses wollte. Ist ihm leider nicht vollständig gelungen, wäre aber ein Grund, eine Fortsetzung zu drehen: "Hinterholz 9". Dafür würde ich mir dann auch Popcorn kaufen.
Oliver Baumgarten
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