The Legend of Hercules Nichts für Allergiker Zwischen Action und Pollenflug: Renny Harlin vergreift sich an einem Halbgott Im antiken Griechenland erobert der machthungrige Amphitryon eine Stadt nach der anderen. Seine Frau Alkmene stößt das dermaßen ab, dass sie sich bereit erklärt, dem Göttervater Zeus einen Sohn zu gebären, der den Tyrannen stürzen soll. 20 Jahre später ist aus der Frucht der göttlichen Lenden ein stattlicher Mann geworden, der allerdings weder seine wahre Herkunft kennt, noch von seiner Bestimmung weiß. Er ist sowieso ganz mit seiner Liebe zur schönen Hebe, der Prinzessin von Kreta, beschäftigt. Die soll jedoch seinen älteren Halbbruder und Thronerben Iphicles heiraten. Um die mühsam arrangierte Zweckehe nicht zu gefährden, wird Hercules auf einen Feldzug nach Ägypten geschickt, von dem er nach Möglichkeit nicht zurückkehren soll. Hauptdarsteller Kellan Lutz (Twilight) hat sich zwar schöne Muskeln antrainiert, nur reicht sein schauspielerisches Talent nicht, um den Film zu tragen. Der Rest der Besetzung ist immerhin so nett, sich diesem geringen Niveau anzupassen, mit zwei Ausnahmen. Liam McIntyre, der in Spartacus als Titelheld überzeugte, ruft als Hercules' Kampfgefährte in jeder seiner Szenen mehr schauspielerisches Vermögen ab, als Lutz im ganzen Film aufbringt. Ebenso verleiht Scott Adkins seinem Amphitryon eine Präsenz, die dem Helden abgeht. Visuell und bei den teilweise gar nicht so übel choreographierten Kämpfen lehnt sich der Film klar an 300 und Spartacus an, allerdings mit weniger Blut. Man wollte offenkundig eine niedrige Altersfreigabe. Die Qualität der Effekte reicht von solide bis schlecht, beispielhaft sei hier der schlecht animierte nemëische Löwe genannt, der ganz nebenbei abgemurkst wird. Mit geringem Interesse an der Sage und Spannungsaufbau trampelt Harlin durch die Story. Wenn mal nicht gekämpft wird oder jemand pathetische Reden hält, gibt es furchtbar kitschige Liebesszenen. Turteln Hercules und Hebe an ihrem idyllischen Waldsee, ist die Luft stets blüten- und pollengeschwängert, was Allergiker nervös machen könnte, zumal in 3D. Olaf Kieser USA 2014 R: Renny Harlin B: Sean Hood, Daniel Giat, Renny Harlin, Giulio Steve K: Sam McCurdy D: Kellan Lutz, Gaia Weiss, Liam McIntyre, Scott Adkins, Roxanne McKee 99 Min.
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