Headhunters Arme Wurst Ein absurder und spannender Thriller aus Norwegen Roger Brown ist eigentlich Headhunter für Manager. Nur dass der smarte und etwas zu eitle Roger seine Bewerbungsgespräche mit Kandidaten oft auf seltsame Bereiche ausdehnt: "Wohnt außer Ihnen noch jemand zu Hause? Gibt es einen Hund?" Die Antworten braucht Roger für seinen zweiten Beruf. In dem klaut er Kunstschätze, um die üppigen Ansprüche seiner Frau Diana befriedigen zu können. Diana ist schön, blond, erfolgreich und einen Kopf größer als Roger, der in ständiger Angst lebt, die schöne Diana könnte ihn wegen eines anderen, womöglich einfach nur größeren Mannes verlassen. Eines Tages lernt Roger auf einer Kunstmatinee Clas Greve kennen. Der hat für eine Überwachungsfirma gearbeitet, war Mitglied der Special Forces, ist ein alter Freund von Diana und besitzt einen unermesslich wertvollen Rubens. Dass Roger sich da nicht zurückhalten kann, liegt auf der Hand. Dass der clevere Clas nun Jagd auf Roger machen wird ebenfalls. Durchaus überraschend aber nimmt diese solide Verfilmung von Morten Tyldum einen direkten Weg in den Abgrund. Rogers Leben bricht nach und nach vollkommen auseinander, Menschen sterben, Clas scheint stets zu wissen, wo Roger sich aufhält, und selbst seine Frau Diana scheint den Kleinkrieg zwischen Roger und Clas zum befreienden Anlass zu nehmen, den Loser endlich zu verlassen. Die Geschichte ist in ihren Details einerseits wunderbar absurd (die Thrill-Situationen sind ebenso spannend wie brüllend komisch), andererseits ist die ganze Story mit all ihren überraschenden Wendungen vollkommen logisch und sehr gut gebaut. Sie stammt von Thriller-Routinier Jo Nesboe, der vor allem durch seine "Harry Hole"-Reihe bekannt wurde. Nikolaj Coster-Waldau (der fiese Königinnen-Bruder in Game of Thrones) als Clas und Aksel Hennie als Roger liefern sich eine schöne Zimmerschlacht auf weitem Gelände. Vor allem Hennie als anfangs langhaariger Schönling und später absolut verzweifelte Wurst ist sehenswert. Thomas Friedrich Nor 2011 R: Morten Tyldum B: Lars Gudmesta, Ulf Ryberg. Nach einem Roman von Jo Nesboe: John Andreas Andersen D: Aksel Hennie, Synnove Macody Lund, Nikolaj Coster-Waldau
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