DER GURU


Abgekocht

Eddie Murphys Mega-Flop des letzten Jahres

Mit Bildern lustiger Kochshows versucht sich nun auch Stephen Herek an den Medien und widmet sich dem Einkaufsfernsehen. Neben dem Modeetikett "Mediensatire" erhält Der Guru zudem einige Prisen Kritik an der Religionshörigkeit der Amerikaner, etwas Mahnendes zur Konsumhaltung und als Garnitur zwei Einheiten "Eigentlich-ist-der-Mensch -ein-Guter". Das Ganze zwanzig Minuten im Ofen lassen und am Schluß mit Eddie Murphy servieren. Doch so einfach macht man nicht einmal Eierkuchen. Regisseur Herek gab sich mit seinem Kameramann Adrian Biddle redlich Mühe, ein visuelles Konzept zu erarbeiten und schuf atmosphärische Kamerafahrten, die sich mit Silvestris Musik zu Wendungen im Plot stimmig vereinen. Doch was hilft's, wenn das Drehbuch blöd ist?
Ricky selbst (Goldblum) hat als Programmchef des Senders eigentlich ein ähnliches Problem. Das Konzept des Verkaufssenders ist zu konventionell, die Zahlen sinken und der Chef droht. Zusammen mit Marketingspezialistin Kate läuft er dem obdachlosen "G" (Murphy) über den Weg, ein Hobby-Guru voller spritziger Alltagsweisheiten, der aus Versehen in eine Live-Show gerät und sich natürlich als Superverkäufer entpuppt. Der Rest findet sich im Backbuch unter "Mürbeteig". Eddie Murphy macht aus seiner vergleichsweise kleinen Rolle gar nichts. Außerordentlich hübsch anzusehen sind lediglich Kelly Preston, die ja nicht wirklich etwas dafür tun muß, einige wenige Kamerafahrten und Robert "Yippieh-mein-200.-Film-und-immer-die-gleiche-Rolle!" Loggia. Aber satt macht das keinen.

Oliver Baumgarten