Guardians of the Galaxy Alles drin Ein SF-Fantasy-Krawall-Spaß, der nichts verkehrt macht Wenn wir ehrlich sind: Prinzessinnen haben in Weltraumschlachten so wenig zu suchen wie Weltraumkadetten auf der Brücke. Aber ein wandlungsfähiger Baum, der nur einen Satz sagen kann ("I am Groot"), eine grünhäutige Schönheit mit enormen Nahkampfskills, ein sprechender Waschbär, ein tätowierter Wrestler und ein Ex-Komiker, der die ganze Truppe anführt? - Das klingt nach einer Menge Spaß. Und für den sorgt Peter Gunn auch, der als Regisseur bei der Billig-Filmschmiede "Troma" gelernt hat, dort, wo kein Gag zu geschmacklos und kein Klischee groß genug sein kann. (Ex-Troma-Chef Lloyd Kaufman hat einen Cameo-Auftrit als Gefangener). Mit Marvels Universum (die Serie beruht auf einem eher mediokren Comic) und dem Geld von Disney (dem Besitzer von Marvel) haben Gunn und sein Team einen temporeichen, witzigen und manchmal sogar spannenden SF-Kracher geschaffen, wie wir ihn schon lange nicht mehr gesehen haben. Dafür bekommen wir ein gigantisches Weltraumgefängnis geboten, gleich drei Bösewichte, Weltraumschlachten, Kloppereien, manchmal sogar einfach witzige Dialogszenen - und das in Sets, die Bild für Bild ebenso atemberaubend sind wie die Digitaleffekte, die aus dem Kino das machen, was es in seinen besten Momenten sein sollte: Ein Ort, um sich zu wundern. Dass der Komiker Chris Pratt (aus "Parks & Recreations") dabei den Chef-Helden gibt, erfreut als richtige Entscheidung dabei ebenso wie die Anspielungen vor allem auf "Firefly" und "Battlestar Galactica", zwei SF-Serien, die aufs Genre viel erfrischender wirkten und wichtiger waren als die ewigen und zunehmend öderen Se- und Prequels aus den längst mausetoten "Star Wars"- und "Star Trek"-Universen. Mehr Spaß im Kino ist derzeit nicht zu haben. Thomas Friedrich USA 2014 R: James Gunn B: James Gunn, Nicole Perlman K: Ben Davis D: Chris Pratt, Zoe Saldana, Lee Pace, Michael Rooker, John C. Reilly, Glenn Close, Benicio Del Toro. 121 Min.
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