DAS GROSSE RENNEN Steile Karriere Die Seifenkiste als Traumvehikel Das hat man auch nicht alle Tage: Ein junger deutscher Regisseur dreht sein Debüt auf irisch, bei Dauerregen und in der Sparte Kinderfilm. André F. Nebe wundert sich heute noch, wie er Budget und Besetzung für Das große Rennen zusammenbekam, immerhin mit Colm Meaney in der Vater-Hauptrolle einer eher kleinen Geschichte. Der brummige Landwirt ruiniert seinen Hof und seine Ehe und beinahe auch noch den Traum seiner jungen Tochter (hinreißend: Niamh McGirr). Die will später mal Autos konstruieren und stürzt sich derweil mit einem wackligen Rennbrett jeden steilen Weg hinab. Anfangs ist sie das Gespött ihrer Mitschüler, aber für ihren starken Charakter spricht, dass sie darauf wettet, wieviel Beleidigungen sie heute wieder einstecken muss. Ein paar Verwicklungen folgen, der Vater hat ein Geheimnis, die Mutter hat auch eins, der selbstgebastelte Bollerwagen geht kaputt und alles scheint verloren. Aber weil der örtliche Großgrundbesitzer ein Seifenkistenrennen mit Prämie ausgeschrieben hat, muss das Abenteuer natürlich doch erbaulich ausgehen. André F. Nebe weiß seine Entdeckung Niamh McGirr schön tapfer ins Bild zu setzen. Und er findet eine überzeugende Schlusseinstellung, die mit Vollgas am Kitsch vorbei führt: Geradeaus in eine regnerische Zukunft. Wing Ir/D 2009. R: André F. Nebe B: Rowan O'Neill K: Dirk Morgenstern D: Niamh McGirr, Colm Meaney, Susan Lynch
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