GNOMEO & JULIA Zwergendrama Shakespeares Drama als Baumarkt-Komödie Die Montagues und Capulets sind hier zerstrittene Nachbarn und spielen keine große Rolle. Der Krieg der Häuser spielt sich in ihren Gärten ab. Wenn die Bewohner das Haus verlassen, nehmen die Gartenzwerge die Kampfhandlungen auf. Dazwischen begegnen sich Zwerg Gnomeo und Zwergin Julia und die alte Geschichte kann beginnen. Weil wir hier in einer Disney-Produktion sind, muss das tragische Ende natürlich ausfallen. Der Film von Kelly Ashbury (Shrek 2) begnügt sich damit, jene Szenen und Figuren ins Vorgartenmilieu zu verschleppen, an die sich noch die meisten erinnern, die ansonsten in der Schule bei Shakespeare eingeschlafen sind. Es gibt also Tybalt und Lord Redbrick, einen etwas dämlichen Frosch als Amme und eine Balkonszene. Gnomeo & Julia ist vorwiegend ein Actionmovie. Hier scheppert ständig was durchs Bild, zerplatz, fällt was, geht kaputt - es ist ein großes Kinderzimmer, in dem eine etwas unlogische Geschichte nachgespielt wird, die einer großen Vorlage folgen muss. Dabei sind die Gags mäßig, und die Gartenzwerge mit ihren Kulleraugen und den Stupsnasen sehen aus, als seien sie einem Manga entkommen; da wo sie gelandet sind ist es allerdings auch nicht schön. Bei Verzicht auf jede leise Szene, jeden Dialog (Texte von Shakespeare darf man nicht erwarten) ist dieser Zwergenaufstand vor allem laut und heftig. Und etwas sehr seltenes: Ein Kitschfilm, dem es nicht mal gelingt, kitschig zu werden. Vergleiche mit dem großen Vorbild Toy Story sind in jeder Hinsicht unangebracht. Alex Coutts Gnomeo & Juliet GB 2011. R & B: Kelly Asbury.
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