DIE GIRLS VON ST. TRINIAN Freche Mädchen Vom Comic zum Realfilm: Englische Schülerinnen kämpfen für ihre Schule Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erwachten in einer Comicserie von Ronald Searle "Die Girls von St. Trinian" zum Leben. Richtig populär wurden die Mädchen durch eine TV-Serie und die Komödie "Die Schönen von St. Trinians". Seither ist es ruhig geworden um die aufgeweckten Schülerinnen. Erst ein halbes Jahrhundert später wurden sie wiederentdeckt und fürs Kino aufpoliert. Das Mädcheninternat St. Trinian steckt mit 500.000 Pfund in der Kreide. Für den britischen Bildungsminister ist dieser Umstand ein willkommener Anlass, die Schule schließen zu lassen. Seit langem ist sie ihm mit ihren unorthodoxen Lehrmethoden ein Dorn im Auge. Dabei verbindet ihn mit der lasziven Direktorin Miss Fritton eine gemeinsame Vergangenheit, die er am liebsten ausradieren möchte. Das Ende von St. Trinian scheint somit besiegelt. Doch die Schülerinnen hecken einen Plan aus, um ihre Penne zu retten. Die Komödie entpuppt sich als Neuverfilmung der besseren Sorte. Schließlich sind weder die Comicserie noch deren Verfilmung von 1954 im kollektiven Gedächtnis verankert. Zudem lässt sich der freigeistige Humor schön in die Gegenwart retten. Der Zuschauer wird allerdings erst einmal bewusst in die Irre geführt. Die ersten Einstellungen haben eindeutig die Anmutung der 50er Jahre. Doch schnell wird klar, dass die Girls von St. Trinian im neuen Jahrtausend angekommen sind. Da wird zu fetziger Rockmusik auf den Pulten getanzt, werden freizügige Duschszenen auf YouTube eingestellt, und wenn sich die Mädchen auf Russisch zuprosten heißt es nicht "Nastrovje", sondern "Abramovich". Eines ist gewiss: An dieser Mädchenschule geht es nicht um Jungs oder MakeUp, sondern um individuellen Style und grenzenlosen Partyspaß. Die Lehrer schließt das eindeutig mit ein. Sie präsentieren sich so durchgeknallt wie die Mädchen. Das fängt bereits bei der burschikosen Schuldirektorin an, die von Rupert Everett schön überdreht verkörpert wird. In die Rolle des Bösewichts schlüpft Colin Firth, der St. Trinian um jeden Preis schließen möchte. Dabei hat er die Rechnung ohne die Girls gemacht. Mit der tatkräftigen Unterstützung ihrer Rektorin organisieren sie den Diebstahl eines wertvollen Gemäldes, um die Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Teeniekomödie verwandelt sich dabei in eine Art "Mission Impossible" für Internatsschülerinnen. Oliver Zimmermann St. Trinian's GB 2007 R: Oliver Parker, Barnaby Thompson B: Piers Ashworth, Jamie Minoprio, Ronald Searle K: Gavin Finney D: Rupert Everett, Colin Firth, Mischa Barton, Lena Headey
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