GG 19
Rechte
Ein Episodenfilm über das Grundgesetz
In GG 19 geht Regisseur Harald Siebler den ersten 19 Artikeln des deutschen Grundgesetzes in Form eines Episodenfilms nach. Er will nicht erklären oder belehren, sondern darstellen. Dafür hat er sich auf die Suche nach Kurzfilmen begeben, die jeden Artikel veranschaulichen. Aus 482 Drehbuchentwürfen junger Nachwuchsfilmer wählte eine Jury aus Filmschaffenden, Journalisten und Politologen 19 Werke mit einer maximalen Länge von zehn Minuten aus, die Siebler anschließend drehen ließ und zu GG 19 zusammenfügte.
Das klingt nach einem interessanten Projekt und ist aller Ehren wert. Das dachten sich auch Darsteller wie Anna Thalbach, Josef Ostendorf und Hans Peter Korff, die sich beteiligten. Doch es mangelt gewaltig an der Umsetzung. Kaum einer der Beiträge vermag einen Grundrechtsartikel wirklich darzustellen. Oftmals sind die Themen sogar um einige Paragrafen verrutscht. So behandelt der Beitrag "Zensur" recht schwülstig das mediale Ausschmücken der "Pressefreiheit." Und die Episode zum Thema "Bildung" hat mehr mit Integration von Ausländern als mit dem staatlichen Schulwesen zu tun.
Daneben wirken etliche der Kurzfilme nicht veranschaulichend, sondern dramaturgisch überhöht und inhaltlich verklausuliert. Der aufmerksame Beobachter erkennt zwar formale Anlehnungen an Werke wie Brazil oder Memento - die Grundrechte werden ihm aber keineswegs näher gebracht. Die Nachwuchsregisseure dienten nicht dem Projekt, für sie war GG 19 wohl mehr eine Bühne, um auf sich aufmerksam zu machen.
Oliver Zimmermann
D 2007, R: & B: Div. D: Karoline Eichhorn, Hans Peter Korff, Josef Ostendorf, Anna Thalbach 120 Min.,
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