Freeze ist keine Fortsetzung der Abenteuer von Batmans letztem Widersacher, sondern das von Ole Bornedal in Hollywood aufgetaute Drehbuch seines dänischen Thrillers Nightwatch. Nur, wer will das sehen? Hoch erhitzt mit einigen Dollars mehr, entstand wieder eine dieser überflüssigen Neuverfilmungen, welche einer simplen amerikanischen Weisheit folgt: Wer schon keine französischen Originale guckt, der schaut erst recht nichts Dänisches. Dementsprechend wurde die Handlung des dänischen Originals erstmal des schwarzen Humors beraubt und mit aufdringlichen Effekten angereichet. Hier wie da jobbt der Jurastudent Martin als Nachtwächter in der Pathologie und gruselt sich schon ein wenig vor den langen, schaurigen Gängen oder dem sterilen Leichenkeller. Dort liegen auch die Opfer eines Prostituierten-Mörders, der schon seit Tagen für eine nervöse Stimmung in der Stadt sorgt.
Viel mehr als von dieser Serienkillergeschichte lebt die dänische Variante von der parallel laufenden Wette zwischen den beiden Freunden Martin und James, bei der sie über sich hinaus wachsen sollen und Urängste besiegen müssen. Diese Komponente wird in der Neuauflage zur Randerscheinung degradiert. Für eine spannungsgeladene Atmosphäre sollen stattdessen unheilvolle Musik, unterschwellige Tönen und sparsames Licht sorgen. Wer den dänischen Exportschlager Nachtwache bereits kennt, dem wird hier wirklich nichts aufregendes geboten. Den anderen allerdings auch nicht!