FLIGHT PLAN - OHNE JEDE SPUR

Nicht ohne meine Tochter

Jodie Foster sucht was

Nachdem Jodie Foster bereits in Panic Room als furchtlose Mutter ihr Kind auf engstem Raum gegen Bösewichte verteidigen musste, findet sie sich in Flight Plan in einer ähnlichen Situation wieder. Als frischgebackene Witwe und Mutter einer kleinen Tochter, besteigt sie einen Nonstop-Flug von Deutschland in die USA, nickt (gnädigerweise) für ein paar Stunden ein - und findet plötzlich ihre Tochter nicht wieder.

Unterstützt von einem Air Marshall (Peter Sarsgaard), dem Piloten (Sean Bean) und (zumindest anfangs) auch von den Stewardessen, muss sie versuchen, das Rätsel aufzuklären. Als das Töchterchen dann nicht einmal auf der Passagierliste auftaucht, wenden sich Flugpersonal und Passagiere langsam gegen die möglicherweise halluzinierende Hysterikerin. Flight Plan lebt zu gleichen Teilen von Jodie Foster und einer ungewöhnlichen Prämisse, die der deutsche Regisseur Robert Schwentke mit einer erstaunlichen Präzision durch einen Großteil der Spielzeit zieht - ein Talent, dass der Mann hinter dem misslungenen Serienkiller-Drama Tatoo und der schon im Ansatz gescheiterten Hodenkrebs-Komödie Eierdiebe bislang verbergen konnte. Gekonnt, wenn auch ohne die visuelle Brillanz von David Fincher, den Minimalismus von Alfred Hitchcock oder den trockenen Humor von John McTiernan (um hier mal die Macher von offensichtlichen Vorbildern zu nennen) spannt Schwentke einen erstaunlich widerstandsfähigen Spannungsbogen, der länger hält, als man bei einem so klar konstruierten Konzept erwarten möchte.

Foster - im Privatleben selbst eine intelligente, alleinerziehende Mutter - spielt ihre Rolle schnörkellos, aber jenseits des Verdachts, hier nur einen großen Scheck für ein inoffizielles Panic Room-Sequel einstreichen zu wollen. Bodenständig und subtil gleicht sie die unwahrscheinlichen Momente des Plots aus.

Karsten Kastelan

USA 2005 R: Robert Schwentke. B: Peter A. Dowling, Billy Ray. K: Florian Ballhaus. D: Jodie Foster, Peter Sarsgaard, Sean Bean, Kate Beahan, Erika Christensen, Marlene Lawston