FINNISCHER TANGO

WG-Witze

Kommt ein Aufschneider in eine Behinderten-WG...

Alexander (Christoph Bach) ist Musiker. Sein Akkordeon liebt er mehr als seine beiden Mitstreiter, mit denen er erfolglos durch Deutschland tourt. Als sich einer der beiden vor seinen Augen das Leben nimmt, steht Alexander plötzlich vor dem Nichts. Ohne Wohnung und Geld ist er mitten in Norddeutschland gestrandet. Die einzige Chance, wieder auf die Beine zu kommen, wäre ein Gelegenheitsjob bei einem Bremer Vorstadttheater. Dazu müsste er allerdings eine Behinderung vorweisen. Um an den Job zu kommen, täuscht Alexander daher schwere Epilepsie vor. Die Arbeit erhält er daraufhin zwar nicht, dafür wird er immerhin in einer betreuten Behinderten-WG einquartiert und hat somit wenigstens ein Dach über dem Kopf.

Nach Eine andere Liga präsentiert Buket Alakus erneut eine tragikomische Geschichte. Während sich Alexander als Aufschneider durchs Leben schlängelt, müssen sich seine WG-Genossen mit ihren Behinderungen arrangieren. Beide Parteien sind gewissermaßen Lebenskünstler - nur unter völlig anderen Voraussetzungen. Die Behinderten wurden von Alakus dabei vollständig ins Geschehen integriert. Sie sind keine Randfiguren, die für Situationskomik sorgen, sondern die heimlichen Hauptdarsteller. Durch ihre offene und liebenswerte Art bringen sie dem notorischen Betrüger Alexander die Vorzüge von Menschlichkeit und Vertrauen näher. Zwei Wesenszüge, die der Musiker bis dato überhaupt nicht kannte. Finnischer Tango ist eine herzliche Komödie über Menschlichkeit. Der Film zählte auf diversen Filmfestivals - darunter in Ludwigshafen - zu den gefeierten Publikumslieblingen.

Oliver Zimmermann

D 2008 R: Buket Alakus B: Marcus Hertneck, Jan Berger K: Daniela Knapp D: Christoph Bach, Fabian Busch, Mira Bartuschek, Nele Winkler;