WIE FEUER UND FLAMME Nur die Liebe zählt West-Tussi Nele und Ost-Punk Captain verlieben sich. Und das macht 1982 nur Ärger Die Staatsform eines Gemeinwesens prägt auch das Denken und die Kultur der Menschen. Auch die Liebe steht da bisweilen im Weg, wenn sie den Herrschenden nicht genehm ist.. Das müssen eine junge Frau aus Westberlin und ein ostberliner Punk erfahren, als sie sich zufällig bei einem Besuch der Kreuzbergerin in der Hauptstadt der DDR kennen lernen. Im Jahr 1982 scheint die Beziehung kaum eine Chance gegen die damaligen Widrigkeiten zu haben. Dennoch lassen sie nicht voneinander. Die Situation eskaliert, als ein in den Westen geschmuggelter Film über die Punkszene des Ostens vom ZDF-Magazin Kennzeichen D für billige Propaganda genutzt wird: aus der subversiven Gegenkultur wird in dem TV-Beitrag ein degenerierter Haufen saufender Rechter gemacht. Die nachfolgende symbolische Aktion der Punks ruft die DDR-Obrigkeit auf den Plan, so dass die beiden Liebenden ziemlich heftig zwischen die Mühlsteine des Staatsapparates geraten. Die starke Grundkonstellation einer Liebe über die trennende Mauer hinweg nutzt Wie Feuer und Flamme für ein genaues Portrait der unterschiedlichen Befindlichkeiten. Während die Westberlinerin nur ihren Gefühlen freien Lauf lässt, spielen beim ostberliner Punk politische Gedanken eine große Rolle. Mit der Beziehung zu der Frau aus dem Westen kann er auch - neben seiner wahrhaftig empfundenen Liebe - ein Zeichen gegen Staatshörigkeit setzen. Als sich seine Freundin bei den Behörden eine Übernachtungserlaubnis erschwindelt, muss sie ihn erst dazu überreden, einfach nur einen intimen Moment zu genießen und die politischen Verhätlnisse mal zu vergessen. Im Osten mußtre man für die Freiheit kämpfen, im Westen war sie einfach da - soweit es die Liebe betraf. Der Film behauptet dieses Gegensatz sehr anschaulich. Und zeigt seine Helden, wie sie aus dieser vertrackten Situation das beste zu machen versuchen. Stefan Dabrock BRD 2001. R: Connie Walther. B: Natja Brunckhorst K: Peter Nix D: Anna Bertheau, Antonio Wannek, Tim Sander, Aaron Hildebrand
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