THE FAST AND THE FURIOUS: TOKYO DRIFT
Deppen-Kino Manche Filme sind ohne Vin Diesel sogar noch blöder...
Oft sitzt man im Kino und denkt: Für wie dämlich halten die uns eigentlich? In The Fast and the Furious 3 kommt die ehrliche Antwort im Abspann. Hier wird darauf verwiesen, dass die vorgeführten Autorennen von ausgebildeten Stuntmen ausgeführt wurden und wir die fahrtechnischen Kunststücke keinesfalls im Selbstversuch nachstellen sollten
Offensichtlich siedeln die Filmemacher den IQ der Zielgruppe nicht sehr hoch an. Ohnehin ist das Franchise-Unternehmen, das die Handlung in seiner dritten Folge nach Tokio verlegt, auf die männlichen Primärinstinkte fokussiert: Motoren und Mädels. Letztere räkeln sich spärlich bekleidet vor den schmucken Karossen, während die Jungs in die weit aufgerissenen Motorhauben starren.
Sean (Lucas Black) ist neu in der Tokioter-Bleifußszene. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, hat er sich nach Japan abgesetzt. Aber auch dort lockt der Hochgeschwindigkeitsrausch. Da die Raumverhältnisse in Tokio eher eng sind, finden die Rennen in Parkhäusern statt. Der Gaspedal-Cowboy muss die Technik des Driftens, bei der man mit qualmenden, quietschenden Reifen und angezogener Handbremse die engen Kurven hinaufrast, erst noch erlernen. Ein Großteil der sich dahin schleppenden Filmhandlung wird auf diesen schwierigen Lernprozess verwendet.
Der Rest beschäftigt sich mit der hindernisreichen Eroberung der Yakuza-Braut Neela, die mit ihrem grenzdebilen Lächeln den hohlen Kopf des Helden verdreht hat. Nach einem finalen Autorennen bekommt Sean die Frau als Pokalersatz ausgehändigt.
Selbst die Verfrachtung des geklonten Minimalplots in die japanische Hauptstadt trägt wenig zur interkulturellen Bereicherung bei. Außer ein paar Postkartenmotiven und zahlreicher asiatischer Models zur Tiefgaragendekoration fällt Regisseur Justin Lin zur exotischen Metropolenlocation nichts ein.
Martin Schwickert
USA 2006 R: Justin Lin B: Chris Morgan K: Stephen F. Windon D: Lucas Black, Bow Wow, Brian Tee
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