FANTASTIC MOVIE

Hirnlos

Parodien funktionieren nur, wenn sie ihr Vorbild ein bisschen lieb haben

Eigentlich könnte Hollywood dazu übergehen neben dem "Making Of" auch gleich das "Ripp Off" mitzudrehen. Denn mittlerweile hat sich die serielle Verballhornung von Großproduktionen zu einem eigenen Genre entwickelt. Den Anfang machten Ende der 80er die Gebrüder Zucker mit Die nackte Kanone, und seit dem hat sich der Produktionszyklus der Genresatiren ständig beschleunigt und die Qualität der Filme sich ebenso zuverlässig verschlechtert. Die erste Scary Movie-Folge mag ja noch als notwendiges Gegengift zur Horrorfilmwelle durchgehen. Aber spätestens seit Folge Drei hatte sich die Idee totgelaufen.
Es steht zu befürchten, dass sich mit Fantastic Movie ein neuer Vierteiler ankündigt. Jason Friedberg und Aaron Seltzer schlachten das Fantasy-Genre für ihre satirischen Zwecke aus: Filme wie Da Vinci Code, Chroniken von Narnia, Superman Returns, X-Men und Charlie und die Schokoladenfabrik werden durch den Fleischwolf gedreht, zur geistlosen Parodie verformt und lieblos wieder aneinander gepappt. Der Einfachheit halber wurde gleich das Handlungsgerüst von Narnia mit übernommen, und wenn den Drehbuchautoren die Pointen ausgehen, lässt eine der Figuren eben einen fahren.
Fantastic Movie fehlt die ironische Liebe zum Genre. Da schauen wir uns doch lieber fünf Mal Neues vom Wixxer an als eine halbe Stunde von dieser lieb- und hirnlosen Fließbandparodie.

Martin Schwickert

Epic Movie. USA 2006 R&B: Jason Friedberg und Aaron Seltzer K: Shawn Maurer D: Kal Penn, Adam Campbell, Jennifer Coolidge , 86 Min.