Aus den wildesten Teenagern werden oft die langweiligsten Erwachsenen. So ist es sich auch mit den Farrelly-Brüdern. Mit Dumm und Dümmer und Verrückt nach Mary haben sie Ende der 90er das Kino des schlechten Geschmacks begründet. Damals wurden die Ekelgrenzen kunstvoll erweitert und der political correctness mit infantilem Humor der Kampf angesagt. Dann sind die Farrellys in die Jahre gekommen. Mit Ein Mann für eine Saison sind die Brüder endgültig in der Belanglosigkeit angekommen.
Der Film nimmt sich einer verkannten Männerspezies an: dem Baseball-Fan. Ben (Jimmy Fallon) ist Lehrer und eigentlich ein feiner Kerl, auch wenn sein Hemd immer unter dem Shetland-Pullover heraushängt. Der Junggeselle ist Anfang 30, aber seine Wohnung sieht aus wie Zimmer eines 12jährigen: Bis unter die Decke ist das Apartment mit Fan-Devotionalien des Bostoner Baseball-Teams Red Sox vollgestopft.
Der Anblick von Red-Sox-Bett- und Reizwäsche hat schon so manche potenzielle Eheanwärterin in die Flucht geschlagen. Aber die erfolgreiche Geschäftsfrau Lindsey (Drew Barrymore) hat sich derart heillos in den freundlichen, einfühlsamen Pädagogen verliebt, dass sie glaubt mit dessen fanatischer Sportbegeisterung umgehen zu können. Mit Beginn der Saison verwandelt sich der charmante Liebhaber in einen grölenden Baseball-Junkie, was die frische Beziehung auf ein harte Probe stellt und von den Farrellys fatalerweise als ein tragfähige Idee für einen abendfüllenden Spielfilm angesehen wird.
Mühsam schleppt sich die amouröse Entwicklung durch die Filmminuten, beleuchtet das soziokulturelle Umfeld des US-Baseballwesens, und wirbt auf dem Paarungsmarkt für die Anerkennung innerer Werte, wobei nicht ganz klar wird, wo genau die zu finden sind. Mag sein, dass der Film im Baseball-Land USA eine messbare Relevanz entfaltet, aber warum so was auf dem europäischen Kinomarkt verklappt werden muss, bleibt ein Geheimnis des Verleihs.