Drachenzähmen leicht gemacht 2 Mutters Drachen-Fluchtburg Der zweite Teil greift Geschichte und Qualtität des Vorgängers mühelos auf. Mit dem ersten Teil landeten die Dreamworks-Studios vor vier Jahren einen veritablen Famlienkino-Hit. Die Geschichte des Wikingerjungen, der für die Versöhnung zwischen kampferprobten Dorfbewohnern und feuerspeienden Ungeheuern eintritt, überzeugte durch seine gelungene Mischung aus halsbrecherischer 3D-Action und pazifistischem Diskurs. Fast eine halbe Milliarde Dollar spielte der Film weltweit ein. Ein Sequel ist nach den in Hollywood herrschenden Marktgesetzen bei einem solchen Erfolg unausweichlich. Dennoch hat es sich Dean DeBlois nicht leicht gemacht mit seinem ambitionierten Nachfolgewerk. Anders etwa als in Rio 2 wird hier die bewährte Rezeptur nicht noch einmal aufgewärmt, sondern intelligent und fantasievoll weiterentwickelt. In der Küstengemeinde Berk leben die Menschen inzwischen mit der einstmals verfeindeten Drachen-Spezies in friedlicher Harmonie. Die Dorfbewohner fliegen auf den Rücken der Ungeheuer durch die Lüfte und geben ihnen in ihren Häusern einen trockenen Schlafplatz. Ab und zu gerät einmal das Mobiliar in Brand, wenn eines der feuerspeienden Wesen zu fest ausatmet, aber dafür wurden in jedem Haushalt eigene Löschvorrichtungen installiert. Aus dem schmächtigen Hicks, der den Friedensprozess in Gang gesetzt hat, ist mittlerweile ein junger Mann mit schmucker Out-of-Bed-Frisur geworden, der auf seinem Drachen Ohnezahn die Gegend erkundet und kartographiert. Auf einer seiner Exkursionen trifft er auf eine Bande von Drachenfängern, von denen er erfährt, dass der Finsterling Drago dabei ist, eine Drachenarmee zusammenzustellen. Der Frieden in Berk ist erneut bedroht, und während sich das Dorf für einen Krieg rüstet, macht sich Hicks auf den Weg, um den gefürchteten Feind zu einer friedlichen Einigung zu bewegen. Aber der Idealismus des jungen Pazifisten gerät angesichts der abgrundtiefen Bösartigkeit Dragos deutlich an seine Grenzen. Ganz nebenbei muss der junge Held noch seine Familiengeschichte aufarbeiten: Als Halbwaise aufgewachsen trifft Hicks seine Mutter wieder, die das Dorf verlassen hat, weil sie das Abschlachten der Drachen nicht mehr ertrug. In einem riesigen Eisberg hat sie eine Fluchtburg für die verfolgten Tiere eingerichtet. Im Grunde werden hier Konflikte von Shakespeare'schen Dimensionen verhandelt und dennoch kommt die Geschichte mit der Schwerelosigkeit eines Familienfilms daher. Leichte Unterhaltung und emotionale Komplexität sind hier kein Widerspruch. DeBlois beherrscht die Kunst der narrativen Balance, in der Action, Drama, Spaß und intelligenter Subtext bestens austariert sind. Auch visuell ist Drachenzähmen leicht gemacht 2 eine hochvergnügliche Angelegenheit, in der die 3D-Technik pointiert und effizient zum Einsatz kommt. Martin Schwickert How to Train Your Dragon 2 USA 2014 R & B: Dean DeBlois Deutsche Stimmen: Emilia Schüle, Daniel Axt, Dominic Raacke. 101 Min.
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