Die Croods Auf schwankendem Grund Kontinentalverschiebung in der Steinzeit - für Hollywood ist gestern einfach nur gestern In einer finsteren Höhle wohnt Grug mit Frau, drei Kindern und einer Schwiegermutter. Die unwirtliche Behausung wird nur zur Nahrungsaufnahme verlassen, und schon bei der Frühstücksbeschaffung fährt der Darwinismus seine Krallen aus. In Kampfformation tritt die Familie heraus, um einem wehrhaften Vogel das Ei zu stehlen. Die anschließende Verfolgungsjagd durch die verödete Wüstenlandschaft gleicht einem Rugby-Spiel, bei dem mit vollem Lebenseinsatz gespielt wird: Überall schnellen Tiere hervor, deren scharfe Gebisse nach den Menschen schnappen. Die pubertierende Tochter Eep hat genug vom Höhlendasein. Sie trägt genau jene Neugierde in sich, vor der sie ihr Vater immer gewarnt hat. Die treibt sie eines Nachts hinaus, als ein Lichtschein durch einen Spalt in die Höhle dringt. Draußen schleicht ein schmucker Junge mit einer Fackel durch die Dunkelheit. Guy ist nicht nur ein hübscher Bursche, sondern hat auch ein helles Köpfchen, das den Herausforderungen des Überlebenskampfes mit Erfindergeist entgegentritt. Als ein Erdbeben ihr Zuhause zerstört, muss sich die Familie mit dem feschen Schlaumeier zusammentun. Denn die Welt fällt auseinander, die Kontinentalplatten verschieben sich, und nur wer zu Neuem aufbricht, kann überleben. Unter das steinzeitliche Off-Road-Movie haben die Filmemacher Chris Sanders und Kirk Demicco einen metaphorischen Resonanzraum gebaut, in dem allerhand Lebensweisheiten verhandelt werden. Wenn der Familie im Zuge der Erdplattenverschiebung buchstäblich der Boden unter den Füßen weg bricht, dann wirkt das teilweise wie eine Sonntagspredigt, die ihre Botschaft der Hoffnung unter das wirtschaftskrisengeschüttelte Volk bringen will. So sehr Die Croods Neugier und Innovationskraft beschwört, nährt sich das aufdringlich positive Denken des Films jedoch von allzu altbewährten Glaubensbekenntnissen. Martin Schwickert The Croods. USA 2013 R&B: Chris Sanders, Kirk Demicco Art Director: Paul Duncan, Dominique R. Louis
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