CONAN THE BARBARIAN (3D) Eierlaufen Der Barbar kehrt zurück Seit Arnold Schwarzenegger vor Äonen Gouverneur von Kalifornien wurde, lagen die Pläne zu einer Fortsetzung der Conan-Filme aus seiner Frühgeschichte auf Eis. Aber kaum hatte er sich seinen Ruf mit Weibergeschichten ruiniert, kam der deutsche Regisseur Marcus Nispel, eine Art teurer Uwe Boll und berühmt für seine Remake-Schlachtplatten von Texas Chainsaw Massacre bis Pathfinder, mit einer eigenen Adaption des Barbaren der knappen Worte aus dem Busch. In ziemlich flachem 3D. "Frau. Komm!", brummt der neue Conan gern zwischen zwei Schwerthieben, und sein Lebensmotto passt auf eine Klinge: "Ich lebe, ich liebe, ich metzele, ich bin's zufrieden." Jason Momoa, der attraktive Riese aus der Stargate-Ableger-Serie Atlantis verkörpert den Haudrauf von gestern trotzdem smarter als das Muskelgebirge Arnold, er ist beweglicher, und manchmal kriegt er sogar die Hucke voll. Allerdings hat er null Humor. Nicht mal unfreiwilligen, wie der Kampfklotz des Originals. Der neue Conan, geboren durch einen blutigen Kaiserschnitt auf dem Schlachtfeld, muss sich ernsthaft auf Kindesbeinen erstmal bei einer Art Eierlaufen gegen prügelnde Vorzeitmenschen die Berechtigung zum Helden erwerben. Dann kommen auch schon die Bösen, metzeln seinen Stamm nieder und sorgen durch Vatermord für die Motivation: Rache. Conan reist durch die Welt, erschlägt Piraten, befreit Jungfrauen und macht eine Art Nebenthema auf. Seine krude Barbarei erscheint als Gegengewicht zu den Auswüchsen der Zivilisation. Nicht aus Moral, sondern einfach, weil er Ketten nicht mag. Andererseits arbeitet sein Gegenspieler an der Wiedererrichtung eines uralten Königreichs. Deshalb hat er Conans Stamm damals ein Artefakt gestohlen, deshalb sucht er Jahrzehnte später eine Priesterin vom alten Blut, um irgendwas Schwarzmagisches mit ihr zu machen und dabei ein Gott zu werden. Natürlich kriegt Conan zufällig das scheue Reh ans Bein, natürlich fließt frisches Blut in Strömen, und natürlich rettet das private Interesse die Welt vor dem Rückfall in noch dunklere Zeiten. Nun ja, das ist weit entfernt von einem Remake, und ebenso weit weg von dem echten Conan der Pulp-Romane Robert E. Howards aus den 30er Jahren. In einigen Szenen, etwa einem Postkutschenüberfall, ist Marcus Nispel sogar richtig Neues eingefallen, aber insgesamt läuft da bloß ein netter Schläger herum, grunzt ein bisschen und mordet ein bisschen viel. Kein Wunder, dass sich Jason Momoa in den Drehpausen hinsetzte, um ein Fortsetzungsskript zu schreiben, in dem er mehr Text und eine echte Geschichte hat. In diesem Film erschlägt die Action jeden Ansatz dazu. Wing Conan the Barbarian. USA 2010. R: Marcus Nispel B: Thomas Dean Donnelly, Joshua Oppenheimer, Sean Hood K: Thomas Kloss D: Jason Momoa, Ron Perlman, Stephen Lang, Rachel Nichols, Rose McGowan
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