COMPUTER CHESS

Matt in 92 Minuten

Eine ziemlich komische Pseudo-Doku

Mein Gott, es ist Schwarzweiß. Und Video. Und fast echt. Filmemacher Andrew Bujalski grub Hunderte von Flohmärkten um, auf der Suche nach großen Monitoren, noch größeren Brillen und einem Look, der so um 1980 herum ziemlich aufregend war.

Anlässlich eines Computerschach-Turniers treffen sich Studentengruppen aus ganz Amerika in einem heruntergekommenen Kongresszentrum. Nebenan tagen Selbsterfahrungs-Fans aus der Urschrei- und der Swinger-Ecke. Es kommt zu ein paar Überlappungen, aber in der meisten Zeit haben die Nerds hinreißend sinnlose Diskussionen darüber, ob Computer denken können, wann sie den Menschen im Schach schlagen und was die Jungs von DARPA eigentlich mit Kybernetik zu tun haben.

Ein Hauch von Handlung weht durch das Hotel, eine Ahnung von Sex, wenn zwei ihre Terminals zusammenschieben, und glücklicherweise auch nur Schatten von Botschaften, wenn etwa ein Computerprogramm scheinbar keine Lust hat, gegen Computer zu spielen und nur bei menschlichen Gegnern aufwacht.

Leider schlafen menschliche Zuschauer bei der Verfilmung leicht ein. Und verpassen dabei möglicherweise ein paar filmkünstlerisch wertvoll montierte Passagen. Eine sogar in bunt.

Wing

USA 2013. R + B: Andrew Bujalski K: Matthias Grunsky D: Wiley Wiggins, Patrick Riester, James Curry, Robin Schwartz