The Cold Light of Day Kofferträger Ein lahmer Thriller mit Bruce Willis und Sigourney Weaver Wer sich wegen Bruce Willis an der Kinokasse anstellt, sei vorgewarnt: Der Actionfilm-Veteran ist hier nur auf Kurzarbeit und gibt den Stab schon bald an den Nachwuchs weiter. Willis spielt den Familienvater Martin Shaw, der mit seiner Frau und den beiden erwachsenen Söhnen einen Segeltörn vor der spanischen Küste unternimmt. Die Familienzusammenführung währt jedoch nur kurz. Als Sohnemann Will (Henry Cavill) von einem Landgang an Bord zurückkehrt, ist die Familie verschwunden, die Blutspuren in der Kajüte deuten auf eine gewaltsame Entführung hin. Die spanische Polizei sagt "tranquilo" und steckt mit den Kidnappern unter einer Decke. Und damit nicht genug der schlechten Nachrichten: Als Daddy wieder aus der Dunkelheit auftaucht, muss er seinem Sohn gestehen, dass er kein amerikanischer Kulturattaché ist, sondern ein Topspion für die CIA. Die israelischen Entführer fordern einen Koffer mit konspirativem Inhalt, und schon bald ist Will im Kampf gegen rivalisierende Geheimdienste auf sich allein gestellt. Der frühe Abgang von Bruce Willis ist nur eine von vielen Enttäuschungen, die Mabrouk El Mechris Actionthriller bereit hält. Auch mit einer Genre-Ikone wie Sigourney Weaver, die sich hier in der Rolle der kaltherzigen Gegnerin weit unter Niveau verkauft, weiß der Regisseur nichts anzufangen. Der aufgeregte Plot wirkt vollkommen an den Haaren herbeigezogen und Mechri entwickelt keinerlei Gefühl für Spannungsaufbau und Erzählrhythmus. Unübersehbar versucht The Cold Light of Day formal und inhaltlich an die Bourne-Filme anzuknüpfen und scheitert auf beiden Vergleichsebenen kläglich. Immerhin kann man mit Henry Cavill schon einmal den neuen "Superman" besichtigen, der hier zwar nicht sein schauspielerisches Vermögen, aber wenigstens seinen durchtrainierten Oberkörper zur Schau stellt. Martin Schwickert USA 2012 R: Mabrouk El Mechri B: Scott Wiper, John Petro, Remi Adefarasin D: Bruce Willis, Sigourney Weaver, Henry Cavill
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