DER CHILL FAKTOR


Laut & dumm

Drei Verlierer: zwei Darsteller und ein Regisseur

Es geht um eine geheime mörderische chemische Substanz. Die fällt dem Lieferanten Cuba Gooding jr. und dem Imbißangestellten Skeet Ulrich in die Hände, die ihre Erfolglosigkeit verbindet und die dadurch unfreiwillig zum Team werden. Aus Gründen der political correctness und in der Tradition anderer Buddy-Movies haben die beiden unterschiedliche Hautfarben. Was ihnen bei der "mörderischen Hatz per Truck, Motorrad und Boot" (Pressetext) alles widerfährt, ist dermaßen lächerlich, dass man sich vor Lachen kringeln könnte, wenn es nicht so ärgerlich und so langweilig wäre. Die Drehbuchautoren versuchten, von der unfreiwilligen Komik der Story abzulenken, indem sie immer wieder alberne Bild- und Wortgags einbauten. Doch das überzeugt ebenso wenig wie die symbolträchtigen Weisheiten, die der herzensgute Professor über das Fliegenfischen verliert.
Der Bösewicht vom Dienst ist gottseidank so doof, dass er beim Durchsuchen der Imbißbude noch nicht einmal hinter der Tür nachsieht, wo sich die Leiche des ermordeten Wissenschaftlers befindet. Seine armygeschulten Todesschützen schießen beim flüchtenden Lieferwagen natürlich nicht auf die Reifen, sondern auf die strategisch bedeutungslose Ladeklappe - sonst könnten die Helden ja auch nicht entkommen. Als auf einem stark befahrenen Serpentinenhighway die Straße durch einen zur Explosion gebrachten Tanklastwagen blockiert wird, staut sich nicht etwa der Verkehr. Statt dessen sind auf einmal nur noch der Lieferwagen und seine Verfolger unterwegs. Der Showdown ist dann auch der Gipfel der Unglaubwürdigkeit. Die chemische Todeskeule kann gerade noch rechtzeitig in einem Tunnel "isoliert" werden, wo ihr anstelle der sechs Millionen unschuldigen und aufrechten Amerikaner gottseidank nur der Bösewicht zum Opfer fällt.

Frank Brenner