HIMMEL UND HUHN
Dünnes Hühnchen Der Film, der Disneys Trick-Vorherrschaft retten soll Die Geschichte vom kleinen Hühnchen, das hysterisch verkündet, der Himmel würde ihm auf den Kopf fallen (und dann genauso dumm dasteht, wie George W. Bush nach dem Ausbleiben von Massenvernichtungswaffen) ist in der einen oder anderen Variation wohl in jedem Kulturkreis bekannt. Grund genug also, mag man sich im Hause Disney gedacht haben, um einen Animationsfilm daraus zu basteln, der Kinder aller Nationalitäten in die Kinos lockt, um das angeschlagene Trickfilmsegment des einstigen Marktführers wieder auf Vordermann zu bringen. Disneys erster 3-D animierter Film - ein klarer Schritt in die Richtung der inzwischen übermächtig scheinenden Konkurrenz von DreamWorks und Pixar - kann zwar mit netten Bildern und einem putzigen Arsenal von tierischen Charakteren (unter ihnen ein hässliches Entlein und ein behelmter Fisch) aufwarten. Neben Shrek und Die Unglaublichen wirkt dieses Hühnchen allerdings ein bisschen schwach auf der Brust. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den zusammengewürfelten Plot. Nachdem Chicken Little die Stadt mit seiner nicht ganz so prophetischen Warnung in Aufruhr versetzt hat, versucht der Hänfling, die Gunst seines Vaters und die Anerkennung seiner Mitschüler als Baseballstar zu gewinnen. Erst nachdem dies gelungen ist, kommt Regisseur Mark Dindal auf den eigentlichen Punkt des Films zurück: Chicken Little erfährt von einer außerirdischen Invasion; als ihm allerdings niemand glauben will, dass diesmal wirklich etwas Böses von oben herabkommen wird, muss er die Welt halt selbst retten. Charakteranimation, Musikeinlagen (ein "Worst-of-the-Eighties" Medley) und eher gewollt erscheinende Versuche, die Erwachsenen im Publikum zu belustigen (wie ein offensichtlich schwules Schweinchen), bleiben weit hinter dem zurück, was man an animierter Unterhaltung inzwischen gewohnt ist. Karsten Kastelan
Chicken Little USA 2005 R: Mark Dindal. B: Steve Bencich, Ron J. Friedman. Mit den Stimmen von: Kim Frank, Verona Pooth, Markus M. Profitlich
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