EIN CHEF ZUM VERLIEBEN Gute Kumpels
Sandra Bullock kabbelt sich mit Hugh Grant Da ist einmal Lucy, die übermäßig karitativ engagierte Anwältin mit einem Tick für unter Denkmalschutz zu stellende Gebäude. Gleich am Anfang dieser süßen Liebeskomödie setzte sie alles daran, dass dieses alte Bauwerk, ein Museum, nicht von der bösen, bösen Abrissfirma "Wade" dem Erdboden gleichgemacht und durch ein paar schön moderne Bauten ersetzt wird - vergebens. Da hilft nix. Auch nicht das demonstrative vor die Abrisskugelschmeißen mit Freundin und dazugehörigem Freund. Chef besagter Firma ist - schon fast gedacht - ein geldgeiler, naiver Kerl namens George, der ihr schon mit so mancher Abrissbirne das Leben schwer gemacht hat. Und - schon wieder fast gedacht - genau sie wird genau seine innere Stimme werden, sein Gewissen. Neuer Auftrag für George, neues Problem für Lucy: Das Gemeindezentrum in dem Ort wo sie aufgewachsen ist, soll durch irgendwelche neumodernen Tower ersetzt werden. Ihr liegt sehr viel an dem alten Gebäude, also macht sie sich auf den Weg, dem mächtigen George Wade ihr Anliegen mitzuteilen. Die Willenskraft und Bestimmtheit lassen ihn aufhorchen - nach so einer sucht er als Sekretärin. Und nicht wegen der hohen Gage, dem tollen Apartment oder der anderen Privilegien, sondern wegen Georges Versprechen, das Gemeindezentrum zu verschonen, nimmt sie den Job an. Ungern, denn der Firmenboss ist berüchtigt für seine Techtelmechtel mit seinen Sekretärinnen. So fängt es an, und alles in allem führt es zu zwei phantastisch aufeinander abgestimmten Kumpeln. Sie wird nicht nur seine Sekretärin, sondern sein Mädchen für alles, mit der er viel Zeit verbringt und die er zu jeder Tages- und Nachtzeit anruft, was ihr irgendwann zu viel wird und sie zur Kündigung bringt. Als die passende Nachfolgerin gefunden wird, ist's dann auch wieder nicht richtig. Ein sich so ergänzendes Zusammenspiel, Sandy Bullock mit ihrer charmant-tolpatschige Art und Hugh Grant als geschäftiger Firmenboss, der die Unselbständigkeit in Person darstellt, sieht man(n, frau ja sowieso) doch auch mal gern - zumindest wenn man Lust auf ne Liebeskomödie hat. Wobei man anmerken sollte, dass Ein Chef zum Verlieben ne lustige Liebeskomödie ist und keine "jaaa, der Film hat schon seine witzigen Seiten"-Schnulze. Wird daran liegen, dass er ein klein wenig selbstironisch ist.
Anja Bertuch
USA 2002. R&B: Marc Lawrence. K: Laszlo Kovacs. D: Sandra Bullock, Hugh Grant, Alicia Witt, Dana Ivey
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