Man hätte es wissen müssen - das Ende von Die Bourne Identität war ein viel zu glückliches Ende. Jason Bourne (Matt Damon) und seine Marie (Franka Potente) waren dem Killerkommando Treadstone endlich entkommen und lebten fortan in einem idyllischen Fischerhaus direkt an der griechischen Küste.
Zwei Jahre später, und da setzt Teil 2 der Bourne-Geschichte an, wird ihnen jedoch der Urlaub nicht gegönnt. Treadstone-Chef Conklin ist zwar längst tot (und somit auch das Projekt), doch nun hat es sich Jason mit der CIA verscherzt. Er gerät in Verdacht, in Berlin einen wichtigen Geheimagenten ermordet zu haben, und CIA-Mitarbeiterin Pamela Landey heftet sich an seine Fersen.
Im friedlichen Küstenort Goa, wo Jason und Marie sich gerade befinden, beginnt nun das globale Katz-und-Maus-Spiel von neuem - mit einem russischen Auftragskiller und einem tragischen Unfall. Erst wie gelähmt vor Wut und Trauer, manövriert Jasons Geschick ihn bald in die Rolle des Mitwissenden, den eine Spur durch ganz Europa führt ...
Wer in Die Bourne Identität besonders Franka Potente mochte, dem wird die Fortsetzung weniger gefallen. Ihre Rolle ist bedeutend kleiner geworden. Doch auch ohne weiblichen Gegenpart schlägt sich Matt Damon wacker. Die Mischung aus Gutmensch, Killer und Top-Agent ergibt wieder eine interessante Hauptfigur. Ständig auf der Suche nach sich selbst, hat er zum Reflektieren gar keine Zeit, da er ja permanent gejagt wird.
Auch der Schauplatz Berlin ist ein Highlight. Wenn Matt Damon sich durch demonstrierende Studenten auf dem Alexanderplatz in die nächste Tram kämpft oder von einer Brücke auf einen Spreedampfer springt - sowas in einem amerikanischen Film zu sehen, wirkt auf unsereinen sehr amüsant.
Die Bourne Identität ist unübersichtlicher und komplexer als der Vorgänger, aber keinesfalls unlogisch und hochspannend. Am Ende erfährt Jason sogar seinen echten Namen. Ob noch der letzte Teil der von Robert Ludlum verfassten Bourne-Trilogie verfilmt wird, ist zwar ungewiss, aber nicht unwahrscheinlich. Denn endgültig ist auch der Schluss des zweiten Teils nicht.