BLUE NOTE - A STORY OF MODERN JAZZ
Die alte Avantgarde Sotto le stelle del jazz... Julian Benedikts Dokumentarfilm eines legendären Labels Nun ist der Jazz schon die einzige reguläre Kunstform, die die Vereinigten Staaten je hervorgebracht haben, und doch wollte ihn anfangs niemand so recht ernst nehmen. Als Ende der 30er Jahre die erste große Jazz-Strömung (der "Traditional Jazz") langsam zu neuen Horizonten aufbrach, endete für zwei deutsche Emigranten die Flucht vor den Nazis in Amerika. Dort angekommen, gründeten Alfred Lion und Frank Wolff 1939 praktisch aus dem Nichts das Plattenlabel "Blue Note". Sie begannen, die Musik aufzunehmen, die sie liebgewonnen hatten. War für den Durchschnittsamerikaner schon der "Traditional Jazz" schwere Avantgarde, so muß ihm die jazzinterne Avantgarde übel aufgestoßen sein. Trotzdem setzten sich die Beiden mit Veröffentlichungen von Bebop oder Cool-Jazz auf ihrem "Blue Note"-Label schließlich durch und verschafften diesem "Modern Jazz" die ihm gebührende breitere Öffentlichkeit. Mit dem Risiko, auf damals völlig unbekannte Gesichter zu setzen (Thelonious Monk, Sonny Rollins oder Herbie Hancock), gelang es dem bis 1966 bestehenden Label, zum bedeutendsten Chronisten des "Modern Jazz" zu wachsen.
Oliver Baumgarten
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