Der Biber Puppenspieler Mel Gibson hat sie nicht alle, und Jodie Foster guckt zu Walter Black (Mel Gibson) ist ein Wrack. Seit Jahren schon leidet der Familienvater und Spielzeugfabrikant an Depressionen. Schließlich hat seine Frau Meredith (Jodie Foster) genug und wirft den Alten schweren Herzens raus. Vergeblich versucht Walter, sich im Hotel mit der Krawatte an der Duschstange zu erhängen, und auch der Sturz von der Balkonbrüstung misslingt durch das plötzliche Auftauchen eines Bibers. Das Tier ist eine Handpuppe aus Stoff, durch die Vater Walter fortan zu sprechen beginnt. Der jüngste Sohn ist sofort begeistert von dem neuen Vater und seinem lebhaften Freund. Die Ehefrau tut sich anfangs noch etwas schwer, hofft aber auf einen baldigen Erfolg der Handpuppentherapie, während der älteste Sohn (Anton Yelchin) sich nicht mehr mit seinem verrückten Vater befassen will. Sogar im Betrieb nehmen Walter und sein Biber die Leitung wieder in die Hand und bringen den Laden auf Vordermann. Aber während der skurrile Firmenchef sogar zum Talk-Show-Star avanciert, weigert sich Meredith das Puppentheater als Dauerlösung zu akzeptieren. Auch in ihrer dritten Regiearbeit beschäftigt sich Jodie Foster mit dysfunktionalen Familienstrukturen. Obwohl die Grundidee des Biberpuppenmannes zunächst durchaus skurril daherkommt, nimmt Foster die eher übersichtliche Psychologisierung ihrer Figur sehr ernst. Dabei findet ihr Film ebenso wenig den Mut zu einer wirklichen Groteske wie zu einem großen Drama. In einer Nebenhandlung wird die vorsichtige Annäherung des älteren Sohnes an seine Mitschülerin Norah (Jennifer Lawrence) beschrieben. Aber anders etwa als in American Beauty, in dem die ersten Liebeserfahrungen der Kinder mit dem Auseinanderfallen elterlicher Ehestrukturen kontrastreich gespiegelt wurde, bleiben hier die Einblicke in die emotionalen Verwüstungen der beiden Generationen weitgehend unproduktiv nebeneinander stehen. In der Zielgeraden schließlich eiert der Film ganz gewaltig herum, um die kaputten Familienverhältnisse wieder zu einem mehr als halbherzigen, äußerst unglaubwürdigen Happy End zusammenzuflicken. Martin Schwickert The Beaver. USA 2011 R: Jodie Foster B: Kyle Killen K: Hagen Bogdanski D: Mel Gibson, Jodie Foster, Cherry Jones
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