Bezaubernde Lügen Love Letters Audrey Tautou will ihre Mutter verkuppeln Mama ist leicht bekloppt. Seit Papa sie verließ (wegen einer 20Jährigen!) ist mit Maddy Dandrieux nicht mehr viel anzufangen. Weil ihre kregle Tochter Émilie das nicht mehr mitansehen kann, schickt sie Mama einen anonymen Liebesbrief. Der Brief war eigentlich an Émilie gerichtet gewesen, anonym, so dass sie nicht weiß, dass der Brief von Jean stammt. Jean arbeitet als Hausmeister und Mädchen für Alles in Émilies Frisiersalon und ist seit langem unglücklich in die Chefin verliebt. Mit dieser recht einfachen Konstellation wird ein Verwechselspiel in Gang gesetzt, das seine Komik vor allem aus den beiden Hauptdarstellerinnen schöpft: Nathalie Baye spielt die leicht derangierte Mama mit einer Würde, die aus der Rolle mehr macht als das Drehbuch mal hineingeschrieben hat. Und mi Audrey Tautou als Tochter Émilie liefert sie sich wunderbar schnelle und präzise Dialoge, deren Tempo jede deutsche Komödie wie Humor in Zeitlupe aussehen lassen. Audrey Tautou, zuletzt als Coco Chanel mit eher großen Aufgaben betraut, spielt hier wieder mit ihrem "Wunderbare Welt der Amélie"-Image, ergänzt es allerdings um einige Ecken und Kanten, denn die Friseurin Émilie ist auch nicht ohne: Den netten Jean will sie als Liebhaber für Mama buchen, der aus Liebe zu Émilie die Aufgabe zwar erfüllen wird, dabei aber zum Zyniker mutiert. Dass es am Ende an Mama ist, für das Glück der Tochter zu sorgen, liegt bei dieser Art von Komödie auf der Hand; dass Mama dafür mit dem Freund der Tochter wirklich ins Bett geht, eher nicht. Bezaubernde Lügen lebt weniger von der Story als von den beiden souveränen Hauptdarstellerinnen Nathalie Baye und Audrey Toutou, die sich als Mutter und Tochter schwer an die Wolle gehen. Vor allem in der ersten Hälfte ist das schreiend komisch. Victor Lachner De vrais mensonges F 2010 R: Pierre Salvadori B: Benoit Graffin, Pierre Salvadori K: Gilles Henry D: Audrey Tautou, Nathalie Baye, Sami Bouajila
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