BEILIGHT - BISS ZUM ABENDBROT

Zwielichtig

Die Trendverulkung mit Blutersatz und Beisshilfe

Ach, das kennen Sie ja schon, das kann ich auch weglassen", fällt sich die Erzählerin ins Wort, nachdem sie den einzigen dramaturgischen Trick des Films ausgeplaudert hat: Er wurde als große Rückblende während einer finalen Schulhofprügelei zwischen verschiedenen Vampiren und Imbiss-Schülern erzählt. Warum es dabei lustig ist, nur mit einer Discokugel bekleidet zu sein, oder warum überhaupt wer etwas gegen wen hat, will man nur wissen, wenn man noch nie von Stephenie Meyers Vampir-Serie Twilight gehört hat. Oder von Jason Friedberg und Aaron Seltzer.

Die beiden sind verantwortlich für Meisterwerke wie Date Movie oder Meine Frau die Spartaner und ich und bleiben ihrem Rezept treu: Szenen aus berühmten Filmen nachstellen, Namenswitze machen, einen Furz einbauen. Diesmal trifft es eben die Twilight-Filme, deren grobe Story-Linie lieb- und logiklos abgehakt wird.

Im idyllischen Dörfchen Sporks (haha) verguckt sich Teenager Becca in den traurigen Blässling Edward und ist überrascht, als der sich als Vampir entpuppt, obwohl an jeder Ecke Nackenbeisser als Pausenclowns herumlaufen. Ein paar Scherze streifen die allgemeine Pop-Kultur, aber kaum einer erreicht höhere Witzigkeit als das Absingen von Werbejingles im Kindergarten.

Nur selten gibt es einen wirklich komischen Dreh, etwa wenn Becca etwas kluges über ihre Teenager-Seele sagt und es gleich darauf als Zitat aus Stephenie Meyers Twitter-Seite enthüllt. Dann geht das Vorbilderabhaken weiter, der Vampir zieht sich zurück, weil er Becca nicht beißen will, der Werwolf zieht sich das Hemd aus, weil das so in seinem Vertrag steht, und kaum baggert er das Mädchen so richtig an, kommt Edward wieder und der Film ist aus. Kurz nach der Schulhofschlägerei mit der er anfing und die weitgehend den dritten Twilight-Teil ersetzen muss.

wing

Vampires Suck USA 2010. R + B: Jason Friedberg, Aaron Seltzer K: Shawn Maurer D: Matt Lanter, Jenn Proske, Chris Riggi, Ken Jeong