World Invasion: Battle Los Angeles Give 'em Hell! Der zur Zeit erfolgreichste US-Film sieht aus wie ein Computerspiel In der richtigen Annahme, dass jedermann bei solch einem Filmtitel vorher weiß, worum es geht, verliert World Invasion: Battle Los Angeles keine Zeit damit, uns im Schlachtfeld abzusetzen. Es laufen noch die Anfangstitel über die Leinwand, da ist schon halb Los Angeles zerstört. Per Insert und Rückblende "24 Stunden bis zum Feindkontakt" werden wir knapp in die Handlung eingeführt: Noch während der Marine-Trupp um Sgt. Nantz aufrüstet, sehen die verschreckten Soldaten auf CNN die Invasion. Es raucht und zischt, zu sehen ist nischt bei dem Qualm, erst im Kampfgebiet, an den Randzonen von Los Angeles, bekommen wir langsam den Feind zu sehen. Der sieht gemeinerweise aus wie die netten Aliens aus District 9, wie überhaupt diese fast zweistündige Schreierei geradezu genial die Pop- und Ballerkultur der letzten 10 Jahre einfängt. Schlachtfeld und Krach erinnern vor allem an das enorm erfolgreiche PC-Spiel Call of Duty, wo in endlosen sinnlosem Dauerschlachten die Feinde allerdings anständigerweise noch Russen sind und nicht Weltallmonster mit geradezu unfair mächtigen Waffen. Die erinnern dafür äußerlich an Alien UND Predator (eine Design-Meisterleistung) und sind innen so eklig wie die Biester aus Space 2060. Handlung wird durch Stress ersetzt. Der ansonsten eher auf feinnervige Rollen spezialisierte Aaron Eckhart als Sgt. Nantz (natürlich mit einem 1A-Trauma ausgestattet) brüllt seine Männer durch den ganzen Film. Dazu schlagen Kugeln im Sekundentakt um ihn und seine Männer herum ein, dass wir im Kino nicht mal mehr die eigene Popkorntüte rascheln hören. Eine Frau, ein Kind und ein Immigrant sind auch dabei und müssen gerettet werden, sämtliche Klischeeszenen werden an der dramaturgisch passenden Stelle abgehakt. Wenn am Ende der Trupp aus der Kampfzone entkommen ist und den Marines im Stützpunkt ein gutes Frühstück und eine Dusche versprochen wird, sehen die verschwitzen und verdreckten Soldaten einander nur kurz in die Augen, nehmen wortlos neue Munition auf und marschieren wieder Richtung Hubschrauber, der sie in die Schlacht zurückfliegen wird. Dem erstaunten Vorgesetzten raunt einer erklärend zu: "Wir haben schon gefrühstückt!" Dann fliegen sie im Gegenlicht ins rauchende und schwer angeschlagene Los Angeles zurück, das inzwischen aussieht wie Fukushima, nur größer. Und irgendwie sind wir froh, dass sie da rausgehen und das für uns aufräumen und dass wir, wenn das Licht jetzt im Saal wieder angeht, einfach nach Hause gehen dürfen. Alex Coutts USA 2011 R: Jonathan Liebesman B: Christopher Bertolini K: Lukas Ettlin D: Aaron Eckhart, Ramon Rodriguez, Cory Hardrict
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