THE WIND THAT SHAKES THE BALREY Kain & Abel Hier sehen sich Irland und der Irak sehr ähnlich In seinem in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichneten politischen Historienfilm erzählt Ken Loach vom irischen Befreiungskampf in den 20er Jahren, der zum Rückzug der britischen Truppen, aber auch zur Teilung des Landes führte. Die Bilder gleichen sich: Die Hausdurchsuchungen der berüchtigten Spezialeinheit "Black and Tans" in einem irischen Gehöft Anfang und die Fernsehbilder von den Razzien der britischen SAS-Soldaten im Irak, die Szenen im Keller der Polizeiwache von Cork und die Bilder von Abu Ghuraib - man muss kein Zyniker sein, um zu vermuten, dass die abziehenden Besatzungstruppen eines Tages im Irak ein ähnlich tief gespaltenes Land hinterlassen werden. Man sieht, wie die Gewalt die eigene Ideale zu pervertieren beginnt, wenn Damien (Cillian Murphy) einen blutjungen Verräter eigenhändig hinrichtet. Dabei wollte er sich als Arzt eigentlich der Rettung und nicht der Vernichtung von Menschenleben widmen. Aber dann folgt er seinem Bruder Teddy (Pádraic Delaney), der ein bekannter Untergrundkämpfer der IRA ist. Der große Bruder ist immer sein Vorbild, bis dieser sich nach dem Abzug der Briten und der Teilung des Landes den Verteidigern des Vertrages anschließt, während Damien nur ein vereintes Irland für akzeptabel hält. Loach erzählt die Geschichte von der Korrumpierung der Ideale und vom den Selbstzerstörungskräften des Fanatismus als tragischen Kain und Abel Konflikt. Martin Schwickert GB 2006 R: Ken Loach B: Paul Laverty K: Barry Ackroyd D: Cillian Murphy, Pádraic Delaney, Liam Cunningham
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