Apparition - Dunkle Erscheinung

Gruselhaus

Ein Horrorfilm, der das Risiko scheut

Kelly und Ben können sich das weitere Leben ohne den anderen nicht vorstellen. Deshalb hat das junge Paar sich ein neues Haus in einem ebenso neuen Vorort gekauft. Aber mit dem Haus stimmt was nicht. Zimmerpflanzen verdorren, Tür und Tor gehen von alleine auf, komische Geräusche sind zu vernehmen und eine Kommode steht plötzlich ganz woanders. Als des Nachbars Hund im Waschkeller tot umkippt und unheimlicher schwarzer Schimmel sichtbar wird, merken Kelly und Ben, dass sich das nicht alles mit Pfusch des Architekten oder amerikanischer Billigbauweise erklären lässt.

Die Ursache für die Poltergeisterei liegt in Bens Studentenzeit, wie Kelly zufällig entdeckt. Da war ihr Freund an einem obskuren parapsychologischen Experiment beteiligt, das furchtbar schief ging. Aber warum rückt ihm der bei dem Experiment beschworene Geist erst Jahre später auf die Pelle? Hilfe erhofft sich das gestresste Paar von Bens ehemaligen Kommilitonen Patrick, dem Initiator des ziemlich unseligen Experiments. Apparition - Dunkle Erscheinung ist das Langfilmdebüt von Regisseur Todd Lincoln. Er scheut merklich das Risiko und setzt auf Bewährtes: Eine Portion Paranormal Activity, etwas J-Horror und natürlich "found footage"-Szenen. Ohne die kann ein Horrorfilm heute offenbar nicht mehr auskommen. Dazu noch ein paar nicht gänzlich unbekannte Darsteller wie Ashley Greene (Alice Cullen in Twilight) und Tom Felton (Draco Malfoy in Harry Potter). Letztlich bekommt man hier nichts zu sehen, was man nicht woanders schon mal gesehen hat. Wie üblich verhalten sich die Figuren oft erstaunlich dumm. Jedem Geräusch muss nachgegangen werden, gerne in dunklen Zimmern und Fluren. Erstaunlich, dass sich da niemand den großen Zeh an schwer auszumachenden Möbeln stößt.

Und obwohl man eigentlich nicht in dem spuckverseuchten Haus bleiben will wirft man den Partner in die finstere Nacht raus, nur um dann allein im Dunkeln zu hocken und vom Geist belästigt zu werden. Die Wendungen am Schluss sind eher genretypisch. Wenigstens bangt man um die arme Kelly, denn die kann für all das Grauen am allerwenigsten.

Olaf Kieser

The Apparition USA 2012 R & B: Todd Lincoln K: Daniel Pearl D: Ashley Greene, Sebastian Stan, Tom Felton, Julianna Guill