AMERICAN DREAMZ

Bush-TV

Terror, Quiz und Politik: Im Fernsehen kommt zusammen, was zusammen gehört.

Zwei Dinge haben Amerika in den letzten Jahren nachhaltig verändert: George W. Bush und die Reality Shows. So sieht es jedenfalls Paul Weitz in de Satire American Dreamz.
Die Satire enthält zwei Erzählstränge, von denen der eine damit beginnt, dass der Präsident der USA (Dennis Quaid) nach seiner Wiederwahl beschließt, ausnahmsweise mal die Zeitung zu lesen. Der andere handelt von der Midlife-Crisis des britischen TV-Moderators Martin Tweedy Tweed (Hugh Grant), der eine chaotische Kandidatentruppe für seine Superstar-Sendung "American Dreamz" zusammentrommelt.
Während die plötzliche Leselust und die daraus resultierende Depression des Präsidenten dazu führt, dass er zum Finale als Gastrichter bei "American Dreamz" auftreten wird, sorgt Tweedys Auswahlprozess dafür, dass dort zwei äußerst unterschiedliche Kandidaten um den großen Preis streiten werden: die uramerikanische und durchtriebene Kleinstadtschönheit Sally Kendoo (Mandy Moore) und der irakische Musical-Liebhaber Omer (Sam Golzari), der eigentlich als Terrorist einer sleeper cell in die USA eingeschleust wurde.
Einige der Gags von American Dreamz sind sehr spezifisch (man sollte beispielsweise wissen, wo und wie George W. Bush seinen Berater Karl Rove zum ersten Mal traf), glücklicherweise bietet der Film aber eine solche Fülle von Seitenhieben, Karikaturen und überhaupt witzigen Momenten, dass ein paar verpasste Pointen kaum ins Gewicht fallen. Besonders Dennis Quaid als texanischer Bush-Klon, die sonst so züchtige Mandy Moore als karrieregeile Dorfschlampe und Hugh Grant als schleimiger Moderator sind ihr Eintrittsgeld wert.

Karsten Kastelan

USA 2006 R&B: Paul Weitz. K: Robert Elswit. D: Hugh Grant, Dennis Quaid, Mandy Moore, Marcia Gay Harden, Willem Dafoe,