Was ihre Religion betrifft, sind die Dalinskys ein eher unorthodoxer Clan. Großvater Dudu (Max Berliner) hat zwar für die Gründung des Staates Israel mit der Waffe gekämpft, und der jüngste Sohn David durchlebt gerade eine tiefreligiöse Phase ("Besser als Drogen" meint die Mutter), aber in ihrem Mittelfeld sind die Dalinskys eine ganz normale weltlich-neurotische Familie.
Tochter Tanja (Maria Botto) lebt als alleinerziehende Mutter und Nymphomanin immer noch in der elterlichen Neubauwohnung. Mutter Gloria (Norma Aleandro) wartet vergeblich auf die erlösende Wirkung der Antidepressiva. Die jüngere Tochter Leni (Marián Aguilera) hat in Barcelona beim Fernsehen Karriere gemacht und bringt ihren neuen Geliebten Rafi (Guillermo Toledo) mit zum Sabbat-Essen. Als Leni den zukünftigen Schwiegersohn als Palästinenser outet, schwillt der Hysterie-Pegel an. Dass Rafi eine tiefgefrorene Suppe aus dem Küchenfenster entgleitet und der herabstürzende Eisklotz ausgerechnet den Vater am Kopf trifft, verschärft die Turbulenzen deutlich.
Unberechenbar sind die Wege, die sich die Komödie durch die jüdische Großfamilie bahnt. Die Dialoge leben vom Tempo, aber auch vom drastischen politischen Humor, mit dem das Verhältnis von Juden und Palästinensern karikiert und orthodoxe Traditionen ad absurdum geführt werden. Die Pointen werden eher en passant serviert. Nur manchmal verweisen die derben burlesken Einschübe deutlich auf das Humorherkunftsland Spanien.