»DANCE OF THE WIND« Die eine singt Musik und Mystik aus Indien Der Titel verheißt Süßliches - und dem interessierten mitteleuropäischen Kinogänger wird in der Tat die erwartete süßliche Portion fernöstlicher Lebensweisheit serviert, die ihn stets in ehrfürchtige Rührung versetzt. Das Thema, ganz spirituell: die Suche nach eigener Identität. Die junge Inderin Pallavi wird von ihrer Mutter in der 5000jährigen, mündlich von Generation zu Generation weitergegebenen Kunst des Raga-Gesangs unterwiesen und gibt erfolgreich Konzerte. Nach dem Tod der Mutter verliert Pallavi bei einem Auftritt ihre Stimme. Während sie angestrengt versucht, sie wiederzufinden, begegnet ihr ein kleines Mädchen, das im Gegensatz zu Pallavi den Gesang von Natur aus spielerisch beherrscht. Diese führt sie zu einem alten Guru, der einst auch Pallavis Mutter unterrichtete, sie jedoch verstieß, als sie für die "reine" Musik nicht alles Weltliche aufgeben wollte. Der Tochter aber gibt er Freiheit, indem er ihr die entscheidende Botschaft vermittelt: "Hör auf zu suchen, damit die Musik dich finden kann." Pallavi realisiert, daß sie zuvor nur die Stimme ihrer Mutter imitiert hat - nun, am Ende des Films, erklingt ihre eigene. Natalie Lettenewitsch
|