Kurztipps 19/03
TRIEBHAFT
Wie die Karnickel - rettet den naiven Charme der 80er und den Witz der Ralf König-Comics fast ohne Verluste in die Gegenwart und ins Kino. Nach einem gelungenen König-Drehbuch machen hier mal wieder Schwule und Heteros die gemeinsame Erfahrung: "Es geht nicht nur um Sex" - "Nein? Worum denn sonst? Nenn mal was anderes" - "Ääääääh ...." Drolligerweise wirkt der Auftritt von Nils Ruf viel gestriger als die alte Frage, warum die Liebe den Sex so kompliziert macht. (Video & DVD)
Ralf König gab uns ein Interview zum Film
China Blue - einerseits wollte Ken Russell eine durchgeknallte Geschlechtersatire drehen. Dieser Teil des Films ist recht geschwätzig und böse. Andererseits sollte der Film ein Schocker sein, weshalb Kathleen Turner (die hier aussieht und spielt wie Theresa Russell) sehr unanständige Dinge sagen und tun muß. Etwa im Nonnenkostüm mit Strapsen auf einem Bett herumhüpfen oder sich gleich zu Anfang Sperma aus dem Gesicht wischen. Das hat gereicht, um "Crimes of Passion" (O-Titel) zum Skandalfilm zu machen. Heute wirkt das eher komisch, vor allem jene Teile, in denen Anthony Perkins als Trieb-Priester mit einem Riesen-Dildo durch die Gegend rennt. Frech sind vor allem die Sprüche von China Blue: "Erinnerst du dich nicht an mich?" - "Ich vergesse nie ein Gesicht, auf dem ich mal gesessen habe." Die "ab 18"-Fassung enthält neun "deleted Scenes", die wohl irgendwer am Boden des Schneidetisches gefunden hat und die unbedeutend sind. Der Ton ist schlecht (Dolby 2.0, deutsch und englisch, ohne Untertitel), ein paar Biografien als Textbildschirm sind weitere Extras. (DVD)
ACTION
The Train - Burt Lancaster als französischer Widerstandskämpfer will einen Zug der Nazis aufhalten, der Kunstschätze entführen soll. Schienengrade läuft die Handlung auf ein bitteres Ende zu. Und wir lernen ein bißchen, was Kunst und Politik miteinander zu tun haben. (DVD, keine Extras)
ALIENS
K-Pax - Kevin Spacey fühlt sich wie ein Alien, Jeff Bridges als Psycho-Doc soll das ändern. Die Frage ist nur: woher weiß Spacey soviel über Astronomie? Und wieso kann er Mit-Patienten in der Psychiatrie besser heilen als der Doktor? Der Weg durch die Geschichte ist atmosphärisch dicht, witzig, tragisch, überraschend, und Spacey und Bridges liefern sich prachtvolle Dialog-Duelle ohne alle Affektiertheit. Schade, dass der Film ein vollkommen wirres und banales Ende nimmt, anstatt den Mut zu haben, ein paar Fragen offen zu lassen. (Video & DVD)
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